Abkühlung braucht man in diesem Sommer reichlich – auch, wenn es kein Rekordsommer war. Foto: dpa

Seit Wochen brutzelt die Republik in der Hitze. Auf Rekordkurs liegt der Sommer 2018 aber nicht. Dafür könnte die Periode April bis August die wärmste und trockenste seit Aufzeichnungsbeginn gewesen sein.

Offenbach - Trotz lange anhaltender Hitze befindet sich der diesjährige Sommer nicht auf Rekordkurs. Die Durchschnittstemperatur des Jahrhundertsommers 2003 (19,6 Grad) wird nach vorläufiger Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sehr wahrscheinlich nicht übertroffen. Momentan liege der Wert knapp über 19 Grad.

Zum Ende des meteorologischen Sommers (Juni bis August) würden zudem von Freitag (24.8.) an noch einige deutlich kühlere Tage erwartet, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich der Deutschen Presse-Agentur. Die letzte Augustwoche werde voraussichtlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Demnach werden die Werte noch etwas nach unten gedrückt. Auch die Sonnenstunden seien 2018 weit weniger gewesen als vor 15 Jahren: „Die 785 Stunden von 2003 werden wir in diesem Jahr auf keinen Fall mehr erreichen“, sagte Friedrich.

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Allerdings könnte der Zeitraum von April bis August die heißeste und trockenste Periode seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen sein. Seit Anfang April sei gefühlt Sommer, sagte Friedrich. Rekordniveau erreichten vor allem die Monate April und Mai. Bis Ende Juli war es dem DWD zufolge im Schnitt 3,6 Grad wärmer als im langjährigen Vergleich. Endgültig könnten die Experten erst gegen Ende August mitteilen, ob es sich tatsächlich um einen Rekord handelt. „Noch können wir nichts Eindeutiges sagen.“ Aber ein Trend sei deutlich erkennbar.

Bis dato (Stand 20. August) fielen laut DWD in diesem Sommer lediglich etwa 113 Liter Regen. „Das ist weniger als die Hälfte des vieljährigen Mittelwerts der Niederschlagsmenge“, sagte Friedrich. Der wenige Regen hat in Deutschland zu einer lang anhaltenden Dürre geführt, die Landwirten vielerorts zugesetzt hat. Sie beklagen Ernteausfälle und haben Schäden in Milliardenhöhe bei der Bundesregierung gemeldet. Teiche und Flüsse sind laut DWD ausgetrocknet, vielerorts herrschte hohe Waldbrandgefahr. Besonders trocken war es in Sachsen-Anhalt.

Besonders heiß war die Nacht zum 1. August

Örtlich stiegen die Temperaturen in diesem Sommer auf fast 40 Grad, Spitzenreiter ist bislang Bernburg in Sachsen-Anhalt, wo am 31. Juli 39,5 Grad gemessen wurden. Den Allzeit-Hitzerekord behält allerdings Kitzingen in Bayern. Sowohl am 5. Juli 2015 sowie am 7. August 2015 registrierte der DWD an der dortigen Messstation 40,3 Grad Celsius.

Tropennächte, bei denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt, gab es ebenfalls einige. Besonders warm war es in der Nacht zum 1. August. So erlebte Berlin mit einem Tiefstwert von 24,4 Grad an zwei Messstellen seine bislang wärmste Nacht seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.