Nachts und morgens ist es derzeit knackig kalt – tagsüber dann mild. Foto: imago//S

Die nächtlichen Temperaturen sind derzeit ein starker Kontrast zu den Werten tagsüber. Und noch ein Wert fällt im Langzeitvergleich auf.

Tagsüber sind die Temperaturen in Stuttgart derzeit fast zweistellig, nachts dagegen gibt es regelmäßig Frost. Ist das typisch für diese Jahreszeit? Ja, sagen die Daten unseres Projekts Klimazentrale, die das aktuelle Wetter mit Aufzeichnungen der letzten sechs Jahrzehnte vergleicht.

Interessant ist der Blick auf die Frosttage, deren Zahl wegen des Nachtfrosts derzeit steigt. 27 solcher Tage gab es bisher in der Stuttgarter Innenstadt, vermutlich sind es am Ende mehr als in den vergangenen fünf Wintern. So eisig wie der Winter 2017 mit 49 Frosttagen dürfte es aber nicht werden.

50 Frosttage nur noch in höheren Lagen

Mehr als 50 Tage mit Temperaturen unter null Grad werden wegen der Klimaerwärmung in der City unwahrscheinlicher, wie der Langzeitvergleich zeigt. Etwas anders ist es an den höher gelegenen Stationen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) am Schnarrenberg und am Flughafen. Dort gefriert es häufiger, im laufenden Winter bislang 34- (Schnarrenberg) respektive 48-mal (Flughafen). Im langjährigen Mittel werden dort um die 50 oder sogar 80 Frosttage gemessen, allerdings auch hier mit sinkender Tendenz.

Für ganz Stuttgart gilt derweil, dass es deutlich zu wenig regnet. Der letzte Niederschlag ist schon eine Weile her, im Vier-Wochen-Mittel wurden an allen drei Messstationen weniger als 20 Liter je Quadratmeter gemessen. Das ist im langjährigen Mittel deutlich zu wenig, üblich wäre etwa doppelt so viel. Nach drei relativ feuchten Monaten zum Jahresende 2022 setzt sich die zu trockene Witterung im Februar fort. Somit gilt die Einschätzung des DWD-Meteorologen Thomas Schuster vom Januar weiterhin, dass die Niederschläge bis Dezember „eher nicht ausreichen“, um die noch vom vergangenen Sommer geleerten Böden- und Grundwasserspeicher wieder aufzufüllen.

Immerhin ist es in den vergangenen vier Wochen sonniger gewesen als sonst zwischen Mitte Januar und Mitte Februar. Mit rund 80 Sonnenstunden waren den Stuttgartern im langjährigen Vergleich rund zehn Extrastunden Licht vergönnt. Doch zum Wochenende ändert sich das: Laut DWD endet am Donnerstag die aktuelle Hochdrucklage, und es sind bei deutlich zweistelligen Temperaturen neue Niederschläge angekündigt.

Die Klimazentrale finden Sie hier