Bei den Temperaturen zieht es alle nach draußen Foto: Leif Piechowski

Das Kaiserwetter am Wochenende lockt die Massen ins Freie. Damit die nicht auf dem Trockenen sitzen, laufen vielerorts die Vorbereitungen auf Hochtouren – wir haben uns in Stuttgart umgehört.

Stuttgart - Der Lenz ist da. Am Wochenende soll das Quecksilber im Thermometer laut Deutschem Wetterdienst auf bis zu 21 Grad klettern. Metronomen rechnen am Sonntag für Stuttgart und Region sogar mit neuen Höchstwerten. Genau wie im übrigen Baden-Württemberg lacht dazu durchgehend die Sonne vom azurblauen Himmel.

Gute Laune herrscht daher bei den Betreibern der Biergärten. Im Schlossgarten hat Biergarten-Chefin Sonja Merz die Vorbereitungen zur Saisoneröffnung so gut wie abgeschlossen: „Die Kühlhäuser sind prall gefüllt, wir haben unsere 200 Tische und 400 Bänke frisch gestrichen, der Ansturm kann kommen.“ Unweit des Hauptbahnhofs bietet der größte Biergarten der Stadt 2000 Plätze. Im Tschechen & Söhne auf der Karlshöhe hat Geschäftsführer Philipp Hetzler am Wochenende das erste Mal mit vollem Angebot seine Tore geöffnet: „Alle Getränke und Speisen stehen jetzt auf der Karte, wir rechnen mit viel Sonnenschein“, sagt er.

Zwischen Stuttgart-Büsnau und dem Sindelfinger Wald rollen die Betreiber des Katzenbacher Hofs am Wochenende erstmals in diesem Jahr den Eiswagen vor die Tür und werfen den Grill an – damit dürften die Betreiber nicht die einzigen sein: Mit dem Frühlingserwachen startet auch die Grillsaison. Deswegen hat Wolfgang Schneider von der gleichnamigen Metzgerei in der Stuttgarter Gutenbergstraße vorgesorgt: „Wir haben täglich in den Wetterbericht geschaut und extra frische Grillwürste produziert“, sagt er.

Routiniert sieht man in der Pinguin-Eisdiele am Eugensplatz dem Wochenende entgegen: Betreiber Adolf Weeber rüstet sich täglich für einen möglichen Ansturm. „Wir produzieren unser Eis laufend“, sagt er, „es ist nie älter als 24 Stunden.“ Ein bis zwei Eisschalen seien immer in Reserve. Am meisten sei derzeit das neue Mops-Eis am gefragt – das könnte auch am Wochenende, neben der Sonne, die Kunden locken. Aus Orange, Maracuja und Passionsfrucht wurde es wegen der am Eugensplatz stehenden Loriot-Statue mit dem inzwischen gestohlenen Mops kreiert, für den es bald einen Nachfolger geben soll.

Anke Senne, Geschäftsführerin der Bäderbetriebe Stuttgart, lässt das warme Wetter kalt: „Wir sind an Wochenenden immer voll besetzt und haben meist gleichbleibende Besucherzahlen.“ Bis Sonntag sei das Bad Berg wegen Renovierungsarbeiten geschlossen, für eine Abkühlung empfiehlt sie das Leuze oder das Mineralbad Cannstatt.

Ein Anreiz für den Bäderb könnte ein damit verbundener Zwischenstopp in der Wilhelma sein. Zum letzten Mal können Besucher sich die Magnolienblüte ansehen, danach ist sie laut Pressesprecherin Karin Herzog verwelkt. Jedoch muss man sich besonders bei der Wilhelma an sonnigen Tagen auf lange Besucherschlangen einstellen. „Bei dem letzten warmen Wochenende am 10. März waren es samstags 7 000 Besucher, sonntags 10 000. Wie immer werden wir alle Kassen besetzen“, sagt Herzog.

Wer nicht anstehen will, könnte sich seine eigene Blütenpracht erschaffen und Blumen einpflanzen. Rainer Hatt, Leiter vom Pflanzenhof in Vaihingen, hat sein Sortiment mit Stiefmütterchen, Osterglocken und Hornveilchen aufgestockt. Bei Pflanzen-Kölle in Fellbach und Zuffenhausen stehen Sommerblumen zum Verkauf, und das Warenangebot wurde für das Wochenende um die Häfte erweitert.

Blüten? Da war doch noch was: Es wird ein verstärkter Birkenpollen-Anflug erwartet. Bloß durchs Niesen nicht verdrießen lassen!