Wegen der Trockenheit mussten die Gärtner 2018 sehr viel gießen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das vergangene Jahr geht mit 2,6 Grad über dem langjährigen Mittel in die Statistik ein. Sechs Monate Sommer, viel Sonne und deutlich zu wenig Regen machen den Klimawandel auch in Stuttgart greifbar.

Stuttgart - Den Menschen hier sagt man nach, dass sie sich gerne beklagen, was man auf gut Schwäbisch bruddeln nennt. Das Wetter 2018 verträgt allerdings keinerlei Bruddelei, zumindest nicht von denen, die es gerne sonnig, trocken und biergartentauglich warm hätten. Für all die war 2018 ein absolutes Traumjahr. Gut sechs Monate Sommer mit gefühlt weniger Regen als Südspanien und mehr Sonne als Mallorca. Und real das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1951. 12,1 Grad im Schnitt sind Rekord und stolze 2,6 Grad über dem langjährigen Mittel von 9,5 Grad. Stuttgart schwitzte dabei auch 1,7 Grad über dem bundesweiten Durchschnittswert von 10,4 Grad. Bei aller Freude über den nicht enden wollenden Sommer, setzt das Jahr 2018 meteorologisch aber das deutliche Signal, dass der Klimawandel ganz wirklich existiert. Seit 1996, also seit 22 Jahren, lag die Jahresdurchschnittstemperatur in der Stadt nur zweimal unter dem Mittel von 9,5 Grad. 1996 war es mit 9,1 Grad etwas kühler, 2010 landete mit 9,4 Grad im Schnitt in der Statistik. Die vergangenen acht Jahre waren dann wieder alle wieder durchweg zu warm, oft auch sehr deutlich mit mehr als zwei Grad über dem Mittel. Zum Vergleich: das kälteste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1951 war 1956 mit nur 7,9 Grad im Schnitt.