Guido Westerwelle Foto: dpa

In der "Bravo" erzählt Außenminister Westerwelle, wie er in der Jugend so drauf war.

Berlin - "Wie er als Jugendlicher drauf war", erzählt Außenminister Guido Westerwelle (FDP) in der aktuellen Ausgabe des Jugendmagazins "Bravo". Auf drei Seiten zwischen Foto-Lovestory und Mode-Tipps spricht der Vizekanzler über "seine Stars","seinen Job“, "sein Flugzeug“ und "seinen Lebensgefährten“. Westerwelle, der als Teenager "vor allem richtig frech“ war, kam damit einer Anfrage des Magazins nach, wie ein Ministeriumssprecher am Mittwoch sagte.

Der FDP-Politiker, der in jungen Jahren für "Suzi Quatro, in ihrer Lederkluft“ und ABBA schwärmte, erinnert sich in dem Interview an seinen alten Partykeller: "Da war es schön abgedunkelt, gut zum Feiern. Praktisch war auch, dass man die knarrende Treppe hören konnte, falls dann doch die ältere Generation sich mal nach unten traute. Dann war man vorgewarnt und konnte das Bier verstecken.“

"Dr. Sommers“ Tipps zu Liebe, Sex und Zärtlichkeit trugen nicht zur Aufklärung Westerwelles bei, wie er in dem Interview verrät. "Ich war zuerst auf der Realschule - das war eine reine Jungenschule. Und da wurde über solche Themen recht offen und robust gesprochen.“ Offen homosexuelle Persönlichkeiten habe es in der Gesellschaft in den 70er-Jahren kaum gegeben. "Mein Freundeskreis, meine Familie haben es eigentlich immer gewusst, haben es verstanden und akzeptiert. Aber natürlich gab es manche Attacke, an die man sich heute auch erinnert“, sagt der Minister.

Sein politisches Interesse wurde bei einer Schülerzeitung geweckt: "Die schärfste Waffe, die wir hatten gegen die - wie wir damals fanden - Willkür einiger Lehrer, waren Lehrer-Zitate, die wir abgedruckt haben.“ Seine wahre Leidenschaft war aber die Kunst, bis ein Lehrer den Studienwunsch des Schülers mit den Worten kommentierte: "Guido, dann studier lieber Kunstgeschichte.“ Westerwelle sagt: "Da wusste ich, dass mein Talent zum Künstler nicht ausreicht. Jetzt sammle ich Kunstwerke.“

"Sehr viel Disziplin, Fleiß, Arbeit“ sowie ein "toller Freundeskreis“ verhalfen dem heutigen Vizekanzler nach der mittleren Reife zum Abitur. "Wichtig ist die innere Bereitschaft, wenn man hingefallen ist, gleich wieder aufzustehen“, betont er. Etwas wehmütig antwortet Westerwelle auf die Frage, ob er und sein Lebensgefährte Michael Mronz gerne ein Kind hätten: "Wenn es darum geht, was einem im Leben, das man bisher führen durfte, fehlt, dann wäre das mit Sicherheit auf der Liste ganz oben.“