Einige Container sind schon vor Ort, der Rohbau der Salzsiloanlage steht. Foto: Rebecca Stahlberg

Der Wertstoffhof an der Liebknechtstraße im Vaihinger Industriegebiet hat nicht wie vorgesehen eröffnet. „Im Laufe des Februar“ wird vom städtischen Eigenbetrieb Abfallwirtschaft Stuttgart nun als neuer Termin genannt.

Vaihingen - Wer nicht mehr benötigte Elektrogeräte, Sperrmüll oder Altpapier auf dem neuen Wertstoffhof in der Liebknechtstraße loswerden möchte, muss sich noch ein wenig gedulden. Die Eröffnung der neuen Deponie samt Salzsiloanlage des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) verzögert sich auf Mitte Februar. Angekündigt war die Inbetriebnahme jedoch für Ende vergangenen Jahres.

„Eine Eröffnung zum Ende des Jahres 2013 war lediglich ein Wunschtermin des AWS, nicht jedoch fest so eingeplant“, teilt Corinna Fälschle, die Assistentin der Geschäftsführung, mit. Der Grund für die Verzögerung sei zum einen der felsige Untergrund, dies sei vorher nicht ersichtlich gewesen. Außerdem „die Tatsache, dass bei Bauarbeiten im Winter immer das Wetter eine Rolle spielt. Durch den Frosteinbruch im November konnte über eine Woche lang nicht asphaltiert werden“, erläutert sie. Ein weiterer Grund seien die Lieferzeiten der Hersteller. Noch nicht fertig sind unter anderem die Salzsilos. Diese seien derzeit im Rohbau. „Der Einbau der Technik kann aber im laufenden Betrieb erfolgen. Die Silos sind daher kein Grund für die Verzögerung“, so Fälschle weiter.

Lärmschutzwand Grund für die Verzögerung?

Ein Bürger aus Rohr, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, will in Erfahrung gebracht haben, dass der Grund für die verspätete Eröffnung darin liege, dass erst nachträglich festgestellt worden sei, dass eine Lärmschutzwand für die Auwiesenstraße notwendig sein soll. „Es entspricht den Tatsachen, dass eine Lärmschutzwand eingebaut wird“, bestätigt die AWS-Mitarbeiterin. Sie widerspricht jedoch dem Vorwurf: „Diese war von Anfang an eingeplant.“ Ein Schallgutachten zum Schutz der Bevölkerung sei bereits vor dem Genehmigungsverfahren erstellt worden. Lediglich der genaue Typ der Lärmschutzwand und die Statik habe vor der Lieferantenausschreibung noch nicht festgestanden, erklärt sie. „Auch die Besitzer der angrenzenden Gärten sind über die Lärmschutzwand informiert.“

In Zukunft kürzere Wege

Die Kosten belaufen sich auf rund 600 000 Euro für den Wertstoffhof sowie 1,15 Millionen Euro für die Salzsiloanlage und den Grundstückserwerb. Die Deponie befindet sich im Industriegebiet gegenüber der Firma Scharr. Bisher muss man recycelbaren Müll zu den anderen Standorten der Stuttgarter Wertstoffhöfe in Plieningen, Hedelfingen, Münster oder Weilimdorf bringen. Angenommen werden auf dem Vaihinger Wertstoffhof neben Sperrmüll, Elektroschrott und Metallen auch Altpapier und Kartonagen, außerdem Altglas, Verpackungen, CDs und kleine Mengen Grüngut. Auch Altkleider und Schuhe sowie Problemstoffe wie Farben, Lacke und halogenfreie Lösungsmittel kann man in Zukunft dort abgeben.

Bereits im Vorfeld hatte es Probleme gegeben

„Im Laufe des Februars“ möchte der städtische Eigenbetrieb nun eröffnen. Schon im Vorfeld war es zu einer Terminverschiebung gekommen. Ursprünglich hätte der Wertstoffhof bereits Ende 2012 eröffnen sollen. Grund für die Verzögerung war die Baugenehmigung durch das Baurechtsamt. Der AWS hatte für diese noch eine Artenschutzprüfung, ein Lärmprognosegutachten sowie einen Freiflächengestaltungsplan vorzulegen. Auch ein Statikgutachten für die Salzsilos gehörte zur Bedingung für die Baufreigabe.