Bürger können ihren Abfall künftig an der Liebknechtstraße entsorgen. Foto: Archiv Sägesser

Der Abfallwirtschaftsbetrieb Stuttgart hofft, dass der Wertstoffhof an der Liebknechtstraße bis Ende 2013 realisiert ist. Wegen der vielen Faktoren wolle man jedoch „keine genauere Angabe zur Inbetriebnahme des Wertstoffhofs riskieren“.

Vaihingen - Eigentlich hätten im Frühsommer 2012 die Bagger anrollen sollen. Und eigentlich hätten der Wertstoffhof und das neue Salzlager an der Liebknechtstraße am Rande des Gewerbegebiets Vaihingen-Möhringen bereits Ende des vergangenen Jahres in Betrieb gehen sollen. Eigentlich. Denn passiert ist auf der Fläche in unmittelbarer Nähe zum Gelände des Turn- und Sportvereins Georgii Allianz und der Betriebsstelle Filder des städtischen Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) noch immer nichts.

Nach einer längeren Genehmigungszeit liegt zwar die Baugenehmigung vor, wie die AWS-Sprecherin Ulla Allgaier bestätigt. Diese sieht allerdings vor, dass – bevor es zur Baufreigabe kommt – noch verschiedene Auflagen erfüllt werden müssen. „Hierzu gehören zum Beispiel der Standsicherheitsnachweis der Baukörper“, teilt Allgaier mit. Konkret bedeutet es, dass eine einwandfreie Statik nachgewiesen werden muss. Die wird derzeit berechnet.

Vermessungsarbeiten sind bereits abgeschlossen

„Eine weitere Bedingung ist, dass die im Grundbuch einzeln aufgeführten Grundstücke, auf denen sich das Baufeld befindet, zu einem entsprechenden Gesamt-Flurstück zusammengeschmolzen werden müssen“, erklärt Allgaier. Dieses wird im Anschluss neu ins Grundbuch eingetragen. Die Vermessungsarbeiten sind bereits abgeschlossen und der Antrag beim Grundbuchamt gestellt, so die Pressesprecherin.

Der AWS geht derzeit davon aus, dass im Frühjahr der Baubeschluss durch den Gemeinderat vorliegt. Parallel dazu wird nach den Worten von Allgaier die Ausschreibung für die Bauunternehmen vorbereitet. „Sobald der Beschluss gefasst ist, kann die Ausschreibung veröffentlicht und anschließend vergeben werden“, fügt die Pressesprecherin hinzu. Wenn alles nach Plan läuft, könnte das Projekt zum Ende dieses Jahres umgesetzt sein. Wegen der vielen Faktoren wolle man jedoch „keine genauere Angabe zur Inbetriebnahme des Wertstoffhofs riskieren“.

Verschiedene Gutachten mussten eingereicht werden

Wie kam es überhaupt zu den Verzögerungen? „Der Genehmigungsantrag für den Wertstoffhof mit Salzlager ist Mitte Dezember 2011 beim Baurechtsamt eingereicht und Anfang August genehmigt worden“, sagt die AWS-Sprecherin. Der ursprünglich vorgesehene Zeitraum für die Genehmigung habe sich verlängert, da unter anderem ein Lärm-prognosegutachten, eine Artenschutzprüfung und ein Freiflächengestaltungsplan eingereicht werden mussten. Das habe einige Wochen in Anspruch genommen, obwohl man sich rasch darum gekümmert habe.

Seit Mitte 2010 ist klar, dass Bürger künftig auf der Grünfläche an der Liebknechtstraße ihren Elektroschrott, Papier oder Styropor abgeben sollen. Die Stadt baut auf der nördlichen Hälfte des Areals, die noch verbliebenen Kleingärtner dürfen auch künftig weiterwerkeln – auf der südlichen Hälfte der Fläche.