Szenen wie diese wird es – vermutlich von April an – zwar nicht mehr in Nürtingen-Oberensingen, dafür aber in Wernau geben. Foto: Ines Rudel

Wernau statt Oberensingen: Das Corona-Abstrichzentrum des Landkreises zieht um. Der Grundsatzbeschluss ist gefasst. Über das „Wie“ wird vor Ort noch diskutiert.

Wernau - Nach einem Jahr hat eines der beiden Corona-Abstrichzentren (CAZ) des Landkreises Esslingen demnächst ausgedient. In Nürtingen-Oberensingen, das von Anfang an lediglich als „Einrichtung auf Zeit“ vorgesehen war, werden die Zelte abgebrochen und ein paar Kilometer neckarabwärts wieder aufgeschlagen. Am Montagabend hat der Wernauer Gemeinderat, im Anschluss an die öffentliche Gemeinderatssitzung, hinter verschlossenen Türen die Entscheidung getroffen, dem CAZ auf der sogenannten Festplatzerweiterung, unweit der Zufahrt zum Eisstadion gelegen, eine neue Heimat zu bieten.

So schnell sich die Räte dem Vernehmen nach über das „Dass“ und über das „Wo“ einig waren, so heftig wurde über die mögliche Anbindung und über die Verkehrsführung, also über das „Wie“ diskutiert. „Es stehen verschiedene Varianten im Raum. Über die Gegebenheiten wird sich der Verkehrsausschuss am 29. März vor Ort informieren, um dann dem Gemeinderat, der am gleichen Abend tagt, einen Beschlussvorschlag zu unterbreiten“, gibt Bürgermeister Armin Elbl den Stand der Dinge wieder. Das ausgewählte Gelände sei jedenfalls gut geeignet, weil dort bereits Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse liegen würden, ergänzt er.

„In jedem Fall hat das Landratsamt jetzt die Zusage, dass das CAZ nach Wernau kommen kann und muss sich keinen anderen Standort suchen“, sagt der Rathauschef. Erfolgen soll der Umzug nach Möglichkeit schon im April. Dass es einen nahtlosen Übergang gibt, ist indes eher unwahrscheinlich. Zur Verfügung stehe das Gelände, wenn es denn solange gebraucht werden sollte, jedenfalls bis zum Ende dieses Jahres, fügt Elbl hinzu.

Zweites CAZ auf der Messe bleibt erhalten

Bis dahin hätte das CAZ in Oberensingen nicht weiterarbeiten können. Man sei deshalb froh, dass es nun eine Lösung gebe, betont Clint Mezger, der Pressesprecher der Stadt Nürtingen. Zum einen sei da die Hoffnung in diesem Jahr auf dem zweckentfremdeten Festplatz irgendwann vielleicht doch noch in kleinerer Form den traditionellen Maientag feiern zu können. „Und zudem wollen wir ja auch den dortigen Wohnmobil-Stellplatz sanieren, modernisieren und vergrößern“, sagt Mezger. Dass das Terrain in Nürtingen noch ein anderes Problem birgt, hatte sich obendrein Anfang Februar gezeigt. Nach ausgiebigem Regen, kombiniert mit schmelzendem Schnee, drohte Hochwasser das CAZ wortwörtlich wegzuspülen.

Erleichterung, dass es mit dem CAZ in Wernau nun klappt, ist auch aus dem Esslinger Landratsamt zu hören. „Wir begrüßen die Entscheidung und warten nun noch, dass die letzten Details geklärt werden“, erklärt die Sprecherin des Landkreises, Andrea Wangner. Zugleich begegnet sie Gerüchten, die in jüngster Zeit im Zusammenhang mit dem Umzug des CAZ nach Wernau aufgekommen waren. „Es ist nichts dran, dass wir in der Folge das zweite Abstrichzentrum auf der Messe schließen wollen. Dieses bleibt bestehen, solange es notwendig ist“, stellt sie klar. Wangner rechnet damit, dass dies, trotz aller Selbst- und Schnelltests, bis auf weiteres der Fall sein wird. „Es könnte sogar noch wichtiger werden, da die anderen Tests ja lediglich einen Hinweis geben, während ein PCR-Test der Kontrolle dient“, sagt sie.