Foto: Ina Schäfer

In ihrem Atelier Glasfröschchen macht ManuelaSalomon-Schmid Objekte aus Glas und gibt Kurse.

S-Nord - Ein kleiner Weg führt vom Gartentor zum Erdgeschoss des Hauses. Dort befindet sich eine Werkstatt. Nicht groß, aber groß genug, damit darin alles Platz findet, was Manuela Salomon-Schmid für ihre Arbeit braucht. Auf einem Tisch direkt am Eingang stecken Stäbe sämtlicher Farben in kleinen Töpfen. Auf dem Tisch steht ein Gasbrenner, unter dem Tisch stehen zwei große Gasflaschen. Manuela Salomon-Schmid macht Kunst aus Glas. 2005 hat sie damit angefangen, gezwungenermaßen autodidaktisch. „Damals gab es kaum deutsche Literatur zum Thema. Auch Kurse waren selten“, sagt sie.

Gelernt hat Manuela Salomon-Schmid eigentlich etwas ganz anderes. Sie hat Deutsch und Kunst auf Grundschullehramt studiert, nach dem Studium allerdings keine Anstellung gefunden. Deshalb fing sie als Fremdsprachensekretärin in einem großen Unternehmen an. Irgendwann kam der Kontakt mit dem Haus der Familie zustande, für das sie in ihrer heute Atelier Glasfröschchen genannten Werkstatt das Atelier Zauberfisch eingerichtet und Kreativkurse für Kinder gegeben hat.

„Es ist anstrengend für die Augen“

Als endlich in der Nähe von München eine Firma gefunden war, die Kurse zum Thema Glas anbot, sattelte sie, kaum Zuhause angekommen, auf die Erwachsenenbildung um, ebenfalls für das Haus der Familie und für die Volkshochschule Gerlingen. Sie beschaffte Materialien und Geräte, die sie für ihre Glasarbeiten braucht, filigranes wie schweres Gerät: Glasbohrer, Schleifmaschinen und Öfen. Bis heute kommen Kursteilnehmer auch privat in ihre Werkstatt in der Parlerstraße. Oft sind die Teilnehmer erstaunt, wie schwierig die Kunst mit dem Glas tatsächlich ist. „Es ist anstrengend für die Augen, man muss sich sehr konzentrieren, wenn man mit zwei Händen an der Flamme arbeitet“, sagt Manuela Salomon-Schmid. Am Anfang könne das sehr frustrierend sein.

Bei ihr selbst sieht es hingegen ganz leicht aus. Mit einer Schutzbrille auf der Nase sitzt sie an der Werkbank. Sie zündet den Gasbrenner an und hält zwei der Stäbe in die Flamme. Zuerst den Edelstahlstab, der mit einem speziellen Trennmaterial beschichtet ist, damit das Glas nicht daran kleben bleibt. Dann hält sie einen der bunten Stäbe in die Flamme, einen Glasstab, der nach kurzer Zeit zu schmelzen beginnt. Sie tropft die zähe Masse auf den Edelstahlstab und beginnt diesen zu drehen, bis das flüssige Glas zu einer kleinen Kugel wird. Die fertigen Perlen steckt sie zum Abkühlen in einen Topf mit Abkühlgranulat. Beim Anfertigen der Perlen, Vasen, Schalen oder Objekte vergesse sie schon mal die Zeit. Jeden Tag verbringe sie in der Werkstatt.„Es ist sehr entspannend“, sagt Salomon-Schmid – wenn man es kann.

Alles, was in ihrer Werkstatt entsteht, hat sie seit kurzem in einem kleinen Atelier, das ebenfalls in ihrem Wohnhaus ist, ein Stockwerk höher, ausgestellt. Zweimal im Jahr veranstaltet sie in ihrem Garten zusammen mit anderen Künstlerinnen aus dem Bezirk einen kleinen Kunsthandwerkermarkt. Auch sonst befinden sich immer einige ihrer Objekte im Garten. Große Skulpturen, nicht nur aus Glas, sondern aus einem Materialmix aus Glas, rostigem Metall und Holz.