Bisher nur als Modell-Skizze: Waldfee im schwäbischen Forst. Foto: Beate Siegel/Montage: Arcos

Die Tourismusgemeinschaft sucht ein zauberhaftes Werbegesicht für die Landschaft rund um den Ebnisee. Bewerbungen können bis zum 22. März eingereicht werden.

Waiblingen/Welzheim - Zunächst mal ein Überblick: Es gibt die Württembergische Weinkönigin und die Bierkönigin vom Festzelt auf dem Cannstatter Wasen. Seit 2012 entfaltet das Winnender Mädle seine Strahlkraft. Im Remstal busselt Weinstadts OB Jürgen Hofer im Oktober zur Eröffnung der Brennsaison die nächsten Destillatskönigin für den Bereich Nordwürttemberg.

Doch irgendetwas hat uns gerade noch gefehlt. Nämlich? Ach klar, die Waldfee. Sie ist die neueste Idee aus der im Waiblinger Landratsamt angesiedelten Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald, die sich um die touristische Förderung jener Gegend im Nordosten der Region Stuttgart rund um Welzheim und Murrhardt bemüht. In den kommenden Wochen werden die 15 Mitgliedsgemeinden in lokalen Vorausscheidungen ihre jeweilige Favoritin benennen, ehe Ende April in Oppenweiler die Kür stattfindet. Die künftige Waldfee, so Rems-Murr-Landrat Johannes Fuchs, „soll sympathisch und empathisch die Freizeitregion vertreten und mit weiblichem Charme unser Marketingkonzept repräsentieren.“

Ihren Repräsentationspflichten wird die Gewinnerin vor allem bei den vier Höhepunkten nachkommen – also beim Start der Freizeitbussaison am 1. Mai (zugleich erster öffentlicher Auftritt der Fee), beim Mühlentag an Pfingsten, beim Tag des Schwäbischen Waldes im September und schließlich bei der Tourismusmesse CMT in Stuttgart. Für ihre Auftritte erhält sie eine Kostenaufwandspauschale, ein Fotoshooting für Autogrammkarten, bezahlte Friseurtermine und einen Mineralwasser-Sommelierkurs.

Kein Vollweib

Doch warum wird eigentlich der männliche Teil der Wald-Bewohner derart diskriminiert? Warum gibt’s keinen Waldfaun? Waldfee-Jäger Fuchs kontert gelassen: „Wir denken einfach, dass wir mit dem weiblichen Geschlecht größere Chancen haben, die Potenziale dieser idyllischen Landschaft darzustellen und Wirkung zu erzielen.“

Demnach wären, im Sinne des Brüderle’schen Anforderungsprofils, weibliche Rundungen im Vorteil, auf dass das Dirndl auch prall genug ausgefüllt ist. Doch nein, nein, auf ein Vollweib haben es die Auslober gar nicht abgesehen. Keine üppige Ausstattung ist vonnöten, es werde „keinesfalls eine Miss-Wahl“ samt Catwalk auf dem Laufsteg geben, versichert der Oppenweiler Bürgermeister Steffen Jäger. Und statt ins Dirndl darf die Fee in ein eigens von der Schorndorfer Brautmoden-Stylistin Sissy Lamm entworfenes Feenkostüm schlüpfen.

Feen als geisterhafte, mit höheren Kräften ausgestattete Fabelwesen leben, wie der Volkskundler weiß, als „weibliche Elementargeister“ gern in Wäldern, Felsgrotten, Schluchten, Klingen, an Quellen und Gewässern – das passt bestens in den schwäbischen Forst rund um den Ebnisee.

Spieglein, Spieglein im Wald, wer also ist die Schönste in der unberührten, märchenhaften, mystischen Landschaftsidylle? Wer überzeugt die Menschen am besten davon, dass „die Insel der Glückseligkeit auf Erden im Schwäbischen Wald liegt“ (Landrat Fuchs)? Schultes Christoph Jäger aus Großerlach ist sich sicher: „Jeder Bürgermeister kennt doch zwei oder drei Mädchen aus seinem Bezirk, die dafür infrage kommen. Wir wissen, dass wir ein gutes Potenzial haben.“

Mehr Informationen zur Bewerbung unter: www.schwaebischerwald.comwww.schwaebischerwald.com