Verlor seine 19 Monate alte Tochter bei einem tragischen Badeunfall: der ehemalige US-Skistar Bode Miller trauert um die kleine Emeline, die am Wochenende im Pool der Nachbarn ertrunken ist. Foto:  

Der tragische Fall des US-Skistars Bode Miller, dessen 19 Monate alte Tochter im Swimmingpool ertrunken ist, bewegt die Menschen. Besonders bei Eltern werden Urängste freigesetzt. Es ist kein Einzelfall, dass ein Kleinkind beim Planschen stirbt.

Stuttgart - Nachdem die Tochter des Ex-Ski-Stars Bode Miller, 40, und seiner Ehefrau Morgan Beck, 31, bei einem Badeunfall im Pool der Nachbarn ums Leben gekommen ist, hat sich der Olympiasieger bei Instagram bei seinen Fans bedankt, die ihm in dieser schweren Zeit beistehen. Die kleine Emeline war am Sonntagabend in einem Krankenhaus verstorben, nachdem Sanitäter in ein Haus in Coto de Caza in Kalifornien gerufen worden waren und versucht hatten, sie wiederzubeleben.

Emeline war das zweite Kind von Bode Miller

Der bald dreifache Vater Miller postete ein Bild mit seiner Tochter und schrieb: „Danke für all die Liebe und Unterstützung und auch an unsere zwei Hebammen, für die Hilfe in dieser unglaublichen Zeit.“ Die Hebammen unterstützen die Familie, da seine Frau bereits schwanger mit dem dritten gemeinsamen Kind ist. Emeline war das zweite Kind von Bode Miller und Beachvolleyballspielerin Morgan Beck. Zusammen hat das Paar auch den Sohn Edward Nash Skan Miller (3).

Unfälle, bei denen Kinder von Prominenten ums Leben gekommen sind, gibt es einige. Romy Schneider, Eric Clapton, Mike Tyson, Nick Cave – alle verloren ihre noch nicht volljährigen Kinder unter tragischen Umständen. Mit vier Jahren ertrunken ist 2001 auch der Sohn der deutschen Schauspielerin Ursula Karven. Die Tragödie ereignete sich auf dem Anwesen von Tommy Lee, dem Rockstar und Ex-Mann von „Baywatch“-Star Pamela Anderson, in Malibu. Karven hatte Daniel vor fast exakt 17 Jahren zur Geburtstagsparty des fünfjährigen Sohns von Lee und Anderson geschickt. Der Junge war mit einem Au-pair-Helfer zu der Party gekommen.

Sohn von Ursula Karven ertrinkt 2001

Der junge Mann hatte die Feier aber offenbar frühzeitig verlassen und den Vierjährigen in die Obhut einer anderen Kinderfrau gegeben. Diese ließ laut damaligen Medienberichten den Kleinen, der nicht schwimmen konnte, allein im Pool zurück, um andere Kinder zur Toilette zu begleiten. Karven und ihr damaliger Ehemann, der US-Filmproduzent James Veres, hatten gegen Tommy Lee geklagt, sie warfen ihm grobe Fahrlässigkeit vor und forderten Schadenersatz in Millionenhöhe. Lee wurde 2003 freigesprochen, er habe nicht fahrlässig gehandelt, es sei ein tragischer Unfall gewesen.

Eine Sekunde der Unachtsamkeit reicht schon aus, das Kleinkind fällt in den Pool, krabbelt in den Teich oder verliert das Gleichgewicht trotz Schwimmhilfe. Gerade die Auftriebshilfen für kleine Kinder, die noch nicht schwimmen können, bergen eine oftmals unterschätzte Gefahr. Die Eltern sitzen möglicherweise direkt neben dem Wasser – ob Planschbecken, Pool oder Schwimmbad spielt dabei keine Rolle. Als Aufsichtsperson vertraut man der Schwimmhilfe. Befindet diese sich jedoch nicht an den Oberarmen, wie bei den klassischen Schwimmflügeln, sondern um den Bauch oder das Becken, kann das Kind schnell nach vorne kippen. Aber auch Schwimmflügel alleine genügen nicht.

Schwimmflügel allein bieten keine Sicherheit

Kleine Kinder verfügen noch nicht über den Reflex, sich schnell wieder aus dem Wasser zu befreien und bleiben häufig einfach bäuchlings mit dem Kopf im Wasser liegen. Die DLRG (Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft) schreibt zu diesem Thema: „Die Mehrzahl der Ertrinkungsunfälle ereignet sich im häuslichen Umfeld, bei Kleinkindern vor allem im Gartenteich, im Pool oder einem nahegelegenen Bach.“ Bei älteren Kindern würden die Hauptgefahrenorte in Badegewässern oder in Schwimmbädern liegen. Die Unterschätzung von Gefahren und die mangelnde Aufsicht durch die Eltern seien die Hauptursachen der Unfälle. Zudem weist die DLRG darauf hin, dass Nichtschwimmer oft nicht konsequent gesichert würden. Schwimmflügel allein würden keine Sicherheit bieten. Achim Haag, Präsident der DLRG sagt: „Bei Kleinkindern müssen Erwachsene in direkter Griffnähe sein.“

Ertrinken passiert leise und unauffällig

Anders als dies häufig in Spielfilmen dargestellt wird, ist das Ertrinken fast immer leise und unauffällig. Deshalb wird es oft nicht beziehungsweise erst zu spät bemerkt. Der Körper tut dabei alles, um die lebenserhaltenden Funktionen zu regulieren. Raum für Schreien, Strampeln oder Winken bleibt da nicht. Dies erklärt die schrecklichen Geschichten, bei denen sich Eltern nur mal eben kurz umgedreht haben und das Kind in dieser Zeit ertrunken ist.