Bosch schult seine Mitarbeiter für die Entwicklung von E-Fahrzeugen um. Foto: dpa

Der Bosch-Konzern will den wachsenden Personalbedarf für neue Technologien intern decken. Er bietet zum Beispiel Maschinenbauern an, Software-Experten zu werden. Wer heute noch an Diesel-Autos arbeitet, soll morgen Profi in Sachen E-Mobilität sein.

Stuttgart - Der Stuttgarter Bosch-Konzern will hoch qualifizierte Mitarbeiter aus dem Diesel- und Benzinbereich dafür gewinnen, künftig an der Entwicklung von Elektroautos und von Software mitzuwirken. In einem ersten Schritt werden derzeit rund 100 Naturwissenschaftler in internen Schulungen auf neue Aufgaben vorbereitet, sagte Edda Rosenfeld, Chefin der Personalentwicklung der Bosch-Antriebssparte Powertrain Solutions, unserer Zeitung. Damit will Bosch sowohl der ungünstigen Entwicklung insbesondere der Dieselsparte als auch dem wachsenden Bedarf an Entwicklern bei neuen Technologien Rechnung tragen.

Aus unserem Plus-Angebot: Warum Ingenieurin Cecilia David sich tatsächlich umschulen lässt

Neben der Elektromobilität will der Stuttgarter Konzern auch die Software-Entwicklung durch sogenannte Transferqualifikationen für eigene Mitarbeiter voranbringen. Um Technologien wie die Künstliche Intelligenz, das autonome Fahren oder das Leistungsmanagement der E-Auto-Batterie zu forcieren, plant der Konzern, die Zahl der Softwareentwickler von derzeit 27 000 auf mehr als 50 000 fast zu verdoppeln. Dabei setzt Bosch auch auf Mitarbeiter, die sich bisher lediglich in ihrer Freizeit ambitioniert mit dem Programmieren beschäftigt haben. Damit könnten sich auch Maschinenbauer zu Softwarespezialisten weiterbilden lassen, so Rosenfeld.

Während Bosch bei der E-Mobilität auf die Wissensvermittlung durch interne Kräfte setzt, arbeitet das Unternehmen bei der Weiterbildung zu Softwareexperten unter anderem mit der Universität Tübingen, der Universität Stuttgart und der Technischen Akademie Esslingen zusammen.

Immer mehr Hochschulen beschränken sich in ihrer Lehre nicht mehr auf die Wissensvermittlung an Studenten, sondern betreiben eigene Weiterbildungszentren, in denen auch Menschen, die bereits im Beruf stehen, auf den neuen Stand der Wissenschaft gebracht werden.