Im Kino wandlungsfähig, auf dem Podium geradlinig: Seit fast 20 Jahren engagiert sich Leonardo DiCaprio für Umweltschutz. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat er den Mächtigen ins Gewissen geredet
Davos - US-Schauspieler Leonardo DiCaprio hat die Reichen und Mächtigen zu mehr Einsatz gegen den Klimawandel aufgefordert. „Wir müssen unsere Erde retten“, sagte der 41-Jährige am Dienstagabend beim Weltwirtschaftsforum (WEF) im Schweizer Nobelkurort Davos. DiCaprio war am Dienstag mit dem „Crystal Award“ ausgezeichnet worden. Mit dem Ehrenpreis würdigte das Wirtschaftsforum DiCaprios ehrenamtlichen Einsatz für den Schutz der Umwelt.
Das Pariser Klimaabkommen vom vergangenen Dezember sei ein erster, wichtiger Schritt gewesen, sagte DiCaprio. Jetzt sei jeder Einzelne gefragt, um das fragile Klima vor unwiderruflichen Schäden zu bewahren. „Das schulden wir uns und vor allem den künftigen Generationen.“
Die Folgen des Klimawandels seien schon jetzt zu spüren, und es gebe unter Wissenschaftlern keine Zweifel, dass der Mensch daran schuld sei. Nur noch eine Minderheit wolle das nicht wahrhaben. „Studien zeigen uns, dass diejenigen, die den Klimawandel bestreiten, wirtschaftlich weniger Erfolg haben.“
Mehr als 30 Millionen Dollar gesammelt
DiCaprio pickte sich vor allem eine Wirtschaftsbranche heraus: „Wir können es uns nicht leisten, die Gier der Kohle-, Gas- und Erdöl-Industrie die Zukunft der Menschheit bestimmen zu lassen. Genug ist genug.“ Die fossilen Brennstoffe gehörten dorthin, wo sie herkommen - in den Boden. Stattdessen müsse die Welt nun auf erneuerbare Energien setzen.
Die 1998 gegründete „Leonardo DiCaprio Foundation“ hat laut Weltwirtschaftsforum mehr als 30 Millionen Dollar (gut 27 Millionen Euro) zur Förderung von 70 innovativen Umweltprojekten in 40 Ländern gesammelt. Dabei geht es zum Beispiel um den Schutz der Weltmeere sowie von bedrohten Tierarten.
„Saubere Luft und sauberes Wasser sowie ein lebenswertes Klima sind unveräußerliche Menschenrechte“, erläuterte DiCaprio. Die Klimakrise zu überwinden, sei „keine Frage der Politik, sondern eine Frage unseres eigenen Überlebens“.