Der Zirkus musste die Plakate austauschen, weil der Clown nicht auftrat. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Clown David Larible hatte wegen Missbrauchsvorwürfen seine Auftritte beim Weltweihnachtscircus im Winter abgesagt. Im Sommer muss er sich wegen der Vorwürfe vor Gericht verantworten.

Stuttgart - Im Sommer wird in der Schweiz über Vorwürfe aus dem vergangenen Winter verhandelt. Der italienische Clown David Larible, der in der zurückliegenden Saison als Star des Weltweihnachtscircus’ Stuttgart vorgesehen war, muss sich vom 15. August an vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten. Ihm wird vorgeworfen, eine Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. „Wir plädieren auf unschuldig“, sagte Valentin Landmann, der Anwalt des Clowns auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Artist soll sich mit einer Minderjährigen getroffen haben

Der Weltweihnachtscircus kam zu seinem Gastspiel auf dem Cannstatter Wasen ohne Larible. Ende November hatte die Schweizer Polizei den Weltstar in Lugano nach einer Vorstellung im Zirkus Knie festgenommen. Er wurde noch in der Nacht nach Zürich gebracht, wo die Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelte. Der Vorwurf: Larible soll sich mit einem minderjährigen Fan getroffen haben. Der Clown soll ein Hotelzimmer für sich und die Vierzehnjährige gebucht haben und sie dort missbraucht haben. Die Rede ist von mehreren, intensiven Küssen. Außerdem soll er die Schülerin unter dem T-Shirt angefasst und sie gestreichelt haben. David Larible räumt das Treffen ein, streitet die Missbrauchsvorwürfe aber vehement ab.

In dem Verfahren vor dem Bezirksgericht Zürich fordert die Staatsanwaltschaft laut Berichten in mehreren Schweizer Tageszeitungen wegen sexueller Handlungen mit einem Kind und sexueller Belästigung eine Geldstrafe von 19 200 Franken. Auch stehe eine Landesverweisung – ein Einreiseverbot – für fünf Jahre im Raum.

Die Vorwürfe waren nur zehn Tage vor Beginn des Weltweihnachtscicus’ bekannt geworden. Der Clown wurde abgesetzt. Der Zirkus brauchte neue Plakate, da er mit David Laribles Gesicht geworben hatte.