Mit seiner Schwester Merrylu und seiner Freundin Quincy Azzario präsentiert TV-Star René Casselly einen Weltrekord auf dem Wasen. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Ein Bündel an guter Laune und Energie: Kaum, dass „Let’s Dance“-Sieger René Casselly mit den Proben für den Weltweihnachtscircus in Stuttgart begonnen hat, fliegen ihm die Herzen zu. Wir sprachen mit dem TV-Star vor der Wasen-Premiere am 8. Dezember.

Wer sagt, René Casselly, der Sieger der TV-Shows „Ninja Warrior“ und „Let’s Dance“, sei fit wie ein Turnschuh, untertreibt maßlos. Der 26-Jährige ist fit wie mindestens vier Turnschuhe – und tanzt cool als Shootingstar 2022 des deutschen Fernsehens parallel auf mehreren Hochzeiten, weil sich alle um ihn reißen. Dieser Sonnyboy, dem die Herzen zufliegen, ist viel zu jung, viel zu schön, viel zu sympathisch, viel zu erfolgreich, um die Beine hochzulegen.

Stattdessen wirbelt René Casselly durch die Luft. Kaum, dass der Artist der siebten Generation das Foyer des Weltweihnachtscircus fürs Zeitungsinterview betritt, legt er gleich mal einen Salto aus dem Stand hin und erntet das erste „Wow“. Weitere Überraschungen folgen später in der Manege.

Die Besten der Besten sind erst am Neckar, dann am Mittelmeer

Seit 28 Jahren ist der Cannstatter Wasen der traumhafte Ort für Weltpremieren. Ein Pas de deux dürfte aus dem Ballett bekannt sein, selbst auf Pferden hat man so etwas schon gesehen. René Casselly aber wagt erstmals ein Pas de trois im Rund beim Reiten.

Mit seiner Schwester Merrylu und seiner Freundin Quincy Azzario hat er ein halbes Jahr an „Let’s Dance“ mit dem Pferd gearbeitet. Mit dieser einzigartigen Nummer ist das Trio im Januar auch auf das Zirkusfestival in Monte Carlo eingeladen. Wie’s vor der Pandemie war, so ist’s wieder: Die Besten der Besten sind erst am Neckar, dann am Mittelmeer. Diese Reihenfolge bleibt, da sich Zirkussehnsüchte wieder erfüllen und noch viel mehr genossen werden.

„Henk ist mein zweiter Vater“

Henk van der Meijden ist der Mann, dem Stuttgart seine Spitzenstellung in der Kunst der Artistik verdankt. „Er ist mein zweiter Vater“, schwärmt René Casselly, worauf der 85-jährige Holländer ihn von der Seite anlächelt und ihn korrigiert: „Du meinst, dein zweiter Großvater.“ Die beiden freuen sich auf den 8. Dezember, wenn der 28. Weltweihnachtscircus Premiere feiert. „Es ist sehr schön, dass uns Stuttgart in der zweijährigen Pause nicht vergessen hat“, bedankt sich van der Meijden. Schon über 70 000 Karten seien für die Spielzeit bis zum 8. Januar verkauft worden. „Wir schließen damit an das Niveau vor der Pandemie an“, sagt der örtliche Veranstalter Hans-Peter Haag, für dessen Team es ein logistischer Kraftakt ist, die für die ausgefallene Spielzeit vom vergangenen Jahr gekauften Karten auf neue, möglichst passende Tage zu übertragen.

Damit es nicht noch komplizierter ist also ohnehin schon, hat man genau dasselbe, also größere Zeit erneut aufgebaut, das für die Pandemie ausgewählt worden ist, um damals erforderliche Abstände der Besucher zu ermöglichen. Am Ende musste das gesamte Gastspiel aber doch abgesagt werden, weshalb Tränen flossen.

Jetzt fließen Freudentränen. Man spürt die Begeisterung der großen Zirkusfamilie, die mit 100 Personen beglückt zurückkehrt und Weltrekorde in einer Fülle präsentiert, wie dies selbst das verwöhnte Stuttgarter Publikum wohl noch nie zuvor erlebt hat. Zu weiteren Highlights zählen der US-Clown Bello Nock, der Staatszirkus der Mongolei, Wesely Williams auf dem höchsten Fahrrad der Welt, die Sieben-Mann-Pyramide der kolumbianischen Gerlings und viele mehr.

„Stuttgart ist die Champions League im Zirkus“, lobt René Casselly, der einst mit Elefanten hier war. Hier lebt sein Agent Klaus Kärcher, der bei der Vermarktung und den vielen Anfragen des TV-Stars viel zu tun hat. Gerade waren beide bei der Aufzeichnung für „Verstehen Sie Spaß?“. Aber nein, nur Kameras reichen ihm nicht. Ohne Zirkus, sagt der 26-Jährige, könne er nicht leben. So eine Magie gibt es nur hier! Und wie er das sagt, steigt die Vorfreude aufs Staunen noch mehr.

Vorverkauf Karten für 28 bis 68 Euro beim Circus-Telefon unter 07 11 / 6  74  47  70.