Die Bombenentschärfer Jost Leisten (l) und Frank Stommel mit der von ihnen entschärften Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Foto: dpa

Die Weltkriegsbombe lag nicht weit von Flughafen und Bahntrasse entfernt. Bis der Fünf-Zentner-Sprengsatz unschädlich gemacht war, hielt Düsseldorf die Luft an.

Düsseldorf - Eine Bombenentschärfung in Düsseldorf hat am Donnerstag massive Verkehrsbehinderungen und lange Staus verursacht. Der Fünf-Zentner-Blindgänger - kein ungewöhnlicher Fund im Rheinland - wurde nach stundenlanger Vorbereitung am Nachmittag unschädlich gemacht.

In einem Radius von 1000 Metern um den Fundort im Norden der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt mussten 8000 Menschen ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen. Etwa 565 Mitarbeiter von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen, Verkehrbetrieben und Kampfmittelräumdienst waren im Einsatz. Wegen des Bombenfunds musste auch ein Hotel mit 250 Gästen geräumt werden, mehrere Kitas und Betriebe blieben geschlossen. Die Bombe war am Mittwochabend bei Bauarbeiten entdeckt worden.

Weil sich die Räumung verzögerte, verschob sich auch die Entschärfung. Die Bahn stoppte für rund drei Stunden den Verkehr auf der nahegelegenen, wichtigen Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf. Zwei Autobahnen waren zeitweise komplett gesperrt. Schon am Morgen hatten Straßensperrungen zu vielen Staus geführt. Der Flughafen Düsseldorf riet Reisenden, wegen der Verkehrsbehinderungen zwei Stunden mehr Zeit einzuplanen.

Um 14.34 Uhr war der Sprengsatz vor Ort entschärft. Während der Arbeit durften keine Maschinen starten oder landen. Eine Flugzeug musste für einen Zwischenstopp nach Köln umgeleitet werden, kam aber schließlich noch nach Düsseldorf. Dort standen am Donnerstag 600 Starts und Landungen im Plan.