Am Montag wird verkündet, wer in Zürich zum Fifa-Weltfußballer gekürt wird. Neben Cristiano Ronaldo und Lionel Messi steht Franck Ribéry von Bayern München zur Wahl.

Am Montag wird verkündet, wer in Zürich zum Fifa-Weltfußballer gekürt wird. Neben Cristiano Ronaldo und Lionel Messi steht Franck Ribéry von Bayern München zur Wahl.

Doha - Klatschnass stapfte Franck Ribéry vom Fußballplatz. Das lag am Samstag in Katar aber nicht so sehr am Schweiß, den der Franzose zuvor beim Training des FC Bayern vergossen hatte, sondern an einem der seltenen Regenschauer in dem Wüstenstaat. Die gute Laune des Franzosen konnte das ausnahmsweise schlechte Wetter in Doha aber nicht beeinträchtigen.

Der 30-Jährige ist im Trainingslager aufgekratzt, schläft nach eigenen Angaben aber immer noch „gut“. Spätestens am Montag, wenn er zusammen mit den für die Weltelf nominierten Kollegen Philipp Lahm und Manuel Neuer direkt aus Katar zur Weltfußballer-Gala nach Zürich jettet, wird die Anspannung stündlich zunehmen. „Der Stress kommt, aber es ist ein guter Stress, ein guter Druck“, bemerkte Ribéry.

Beim Pressegespräch im Teamhotel sitzt er lässig und bestens gelaunt im roten Bayern-Outfit und Badelatschen auf seinem Sessel. Er ist voller Vorfreude und blickt hoffnungsvoll auf die Erfüllung seines Kindheitstraumes, den möglichen Höhepunkt seiner Karriere. Er sei „so glücklich“, dass er neben Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zur Wahl stehe. Der Argentinier Messi hat in den vergangenen vier Jahren jeweils gewonnen, der Portugiese Ronaldo triumphierte 2008. Ribéry hat es dagegen erstmals unter die Top 3 geschafft. Er ist stolz: „Montag ist ein Supertag für mich, für den ganzen FC Bayern.“

Nach der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres fände er es nur logisch, wenn nun die Krönung zum besten Kicker auf dem Planeten folgen würde. „Warum ich diesen Goldenen Ball gewinnen sollte? Ich glaube, ich habe es 2013 sehr gut gemacht mit meiner Mannschaft und auch individuell. Wir haben alles gewonnen“, erinnerte Ribéry an die insgesamt fünf Titel mit dem FC Bayern. „Ich habe eine große Chance. Mein bestes Jahr war 2013.“ Zumindest bei Messi war das nicht so.

Beim FC Bayern denken ebenfalls alle, dass Ribéry die Wahl gewinnen müsste. „Die logische Konsequenz kann nur sein, dass Franck es wird. Er war im vergangenen Jahr der kompletteste und beste Spieler“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer. „Ich finde, dass es Franck verdient hätte“, erklärte auch Philipp Lahm am Samstag in Doha. Als Nationalmannschafts-Kapitän durfte er an der Abstimmung teilnehmen und votierte natürlich für seinen Teamkollegen. „Für Franck hat die Wahl eine große Bedeutung“, bemerkte Lahm.

Das 2013 perfekt funktionierende Bayern-Team hat Ribéry die Möglichkeit eröffnet, überhaupt den von ihm ersehnten „großen Titel“ gewinnen zu können. Aber der Franzose ist umgekehrt auch ein Teamplayer. „Ich bin kein Egoist, ich gebe immer hundert Prozent für meine Mannschaft, das ist mein Charakter, meine Mentalität“, betonte der brillante Offensivspieler, der unter Ex-Coach Jupp Heynckes auch das Verteidigen gelernt hat. Dessen Nachfolger Pep Guardiola hat ihm empfohlen, die Zeremonie in Zürich zu genießen. Und er solle sich den Goldenen Ball einfach schnappen und damit abhauen, erzählte Ribéry - fügte aber sofort hinzu: „War ein Spaß!“