Ingrid Bondorf (links) leitet künftig das Begegnungs- und Bildungszentrum Wie in Sielmingen, Beate Jacqué-Schaner hat die Geschäftsführung der FBS übernommen. Foto: J. Noll

Wechsel in der Geschäftsführung der Familienbildungsstätte Filderstadt: Beate Jacqué-Schaner hat Anfang September Ingrid Bondorf als Leiterin abgelöst.

Filderstadt - Ingrid Bondorf geht, aber sie geht nicht wirklich. Zum 1. September hat sie den Leitungsposten bei der Familienbildungsstätte Filderstadt (FBS) abgegeben, In der Einrichtung der Erwachsenenbildung hat sie eine neue Aufgabe übernommen: die Leitung des neuen Begegnungs- und Bildungszentrums in Sielmingen. Im nächsten Jahr wird das „Wie“ unter der Trägerschaft der FBS eröffnet. Bondorf steckt schon mitten in den Vorbereitungen.

„Mich hat die Leitung des Zentrums gereizt“, sagt die bisherige Geschäftsführerin über ihr künftiges Wirkungsfeld. Sie wird die Arbeit der Hauptnutzer des Wie koordinieren. Neben der FBS werden das die Kunstschule sowie die Stadt mit einer Kinderkrippe und einer Kernzeitbetreuung sein. Bondorf hat für ihre Arbeit aber das ganze Areal mit Grundschule, Wielandkindergarten und der Zweigstelle der Stadtbibliothek im Blick. In dieser Funktion hat sie nicht mehr viel Zeit, um die Geschicke der FBS zu leiten.

Die Leitung der Geschäftsstelle in der Alten Mühle in Bonlanden hat am 1. September Beate Jacqué-Schaner übernommen. Allerdings wird auch sie bald in Sielmingen agieren. Voraussichtlich im Dezember wird die FBS ihre Büros in das umgebaute Gebäude der ehemaligen Hauptschule verlegen.

Siebeneinhalb Jahre hat Ingrid Bondorf die FBS geleitet. In dieser Zeit hat sich das Kursangebot und der Bedarf erweitert. Unter den fünf Familienbildungsstätten im Kreis Esslingen gehört die Filderstädter Einrichtung laut der 52-Jährigen inzwischen zu den großen. Im vergangenen Jahr führten 162 Kursleiter 512 Kurse für rund 6700Teilnehmer durch, die meisten im Eltern-Kind-Bereich. Acht hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt der Verein, die Kursleiter sind auf Honorarbasis tätig.

Mit dem wachsenden Angebot hat sich die Raumsituation in der FBS-Geschäftsstelle verschärft. Der Umzug nach Sielmingen wird das Problem lösen. Gertraud Kloha-Zaiser, Vorstandsmitglied des Vereins, stellt jedoch klar: „Die FBS gibt den Standort in Bonlanden nicht auf.“ 2014 werden dort weiterhin, wie in allen Stadtteilen, Kurse stattfinden.

„Ich bin neu in der Funktion, aber nicht neu in der Familienbildung“, sagt die jetzige Geschäftsführerin Beate Jacqué-Schaner. Die 46-Jährige aus Neuhausen ist seit zweieinhalb Jahren fest angestellt bei der FBS und hatte bisher die pädagogische Leitung inne. Die zweifache Mutter will das Kursangebot auf dem hohen Niveau halten und neue Inhalte aufnehmen.

Ihrer Ansicht nach bietet das Wie der FBS die Chance, neue Teilnehmergruppen zu erreichen. Angedacht seien generationsübergreifende Angebote und Beratung für Menschen mit Migrationshintergrund, sagt Jacqué-Schaner. „Man muss sich auf die Veränderungen einstellen“, ergänzt Ulrike Dimmler-Trumpp, die Vereinsvorsitzende. Es gehe nicht darum zu expandieren, sondern darum, die Angebote an die Nachfrage und an die Veränderung anzupassen, fügt sie hinzu.

Der demografische Wandel und der Ausbau der Kinderbetreuung sind zwei dieser Veränderungen, auf welche die von Stadt, Land und Landkreis bezuschusste FBS reagieren will. Ein weiterer Punkt ist die Vernetzung und Öffnung: „Jahr für Jahr arbeiten wir mit mehr Kooperationspartnern zusammen“, berichtet Ingrid Bondorf.