An einer französischen Schule werden Kinder mit Wasser bespritzt, um sie abzukühlen. In Italien werden Getränke an Touristen verteilt. In Spanien kämpfen mehr als 600 Feuerwehrleute mit dem schlimmsten Waldbrand in Katalonien seit zwei Jahrzehnten.
Paris - Die Rekordhitzewelle in Europa hat Frankreich besonders fest im Griff. Am Freitag wurden in der Stadt Villevieille im Süden des Landes 45,1 Grad Celsius gemessen, der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen, wie französische Medien berichteten. Rund 4000 Schulen im ganzen Land wurden geschlossen.
Lehrkräfte an der Victor-Hugo-Grundschule in Colombes nahe Paris behielten die Kinder den ganzen Tag im Freien und bespritzten sie mit Wasser. „Ich sorge dafür, dass sie mit Büchern auf den Spielplatz gehen, im Schatten“, sagte Lehrerin Valerie Prevost. „Sie müssen sitzen bleiben.“
Vom französischen Wetterdienst wurden vier Regionen um Marseille und Montpellier im Süden von Frankreich am Freitag unter besondere Beobachtung gestellt.
In Italien gab es in 16 Städten Hitzewarnungen
Die französische Regierung wurde dafür kritisiert, mit den vielen Schulschließungen und anderen Maßnahmen wegen der Hitze zu weit zu gehen. Premierminister Édouard Philippe sagte aber, dass sei angebracht, nachdem bei einer Hitzewelle 2003 rund 15 000 Menschen gestorben waren.
In Italien gab es in 16 Städten Hitzewarnungen. Sicherheitsdienste verteilten Wasser an Touristen in Rom, die bei sengender Hitze Sightseeing machten.
In Europa sind mehrere Personen nach Behördenangaben bei Vorfällen im Zusammenhang mit der Hitze gestorben. In Spanien gab es zwei Tote, wie die private Nachrichtenagentur Europa Press am Freitag meldete. In Frankreich sind in dieser Woche vier Personen ertrunken, als sie sich schnell Abkühlung verschaffen wollten. In einem Fluss nahe Manchester in England ertrank ein zwölfjähriges Mädchen.
Mehr als 600 Feuerwehrleute kämpften am Freitag gegen den schlimmsten Waldbrand in der spanischen Region Katalonien seit zwei Jahrzehnten. In Spanien sollten 40 Grad Celsius überschritten werden, was der bisherige Höhepunkt der Hitzewelle in dem Land wäre.