Beim Besahorschdle mischt sich knitze Remstäler Weinbegeisterung mit Benefiz Foto: privat

Eine Neuheit beim Weinmarathon in der Alten Kelter sind die witzig aufgemachten Besa Horschdles-Weine. Darunter gibt es ogar frankophil angehauchte Tropfen wie den „Château Schidd dia Briah na“.

Fellbach - Wenn am heutigen Samstag gegen 11 Uhr der Startschuss für den 23. Weinteff in der Alten Kelter in Fellbach fällt, dann wird auf jeden Fall „s’Besa Horschdle“ mit dabei sein. Das Strümpfelbacher Weingut Kuhnle hat die vinologische Juxgestalt mit leicht satirischem Anklang und deutlichem Benefiz-Beigeschmack an seinem Stand mit dabei: In Gestalt des 2017er Trollinger „Besa Horschdle“ und der immerhin 19,90 Euro schweren Rotwein-Cuvée „Besa Horschdle Sbäschl Ädischn“. Und auch das Remshaldener Weingut Mayerle präsentiert seinen 2017er Rosé „Besahorschdle“ als Teil der neuen, thematisch dem hauseigenen Weitblick-Besen gewidmeten Horschdles-Edition „do gloddsch“.

Facebook ist der Geburtsort des Besa Horschdle

Die Fellbacher Wengerter haben ebenfalls einen Besa-Horschdles-Wein kreiert, der beim Weintreff allerdings noch nicht mit dabei ist. Dort schmust das Besa Horschdle auf dem Etikett eines feinherben 2018er Trollinger mit Lemberger blanc de noir mit dem leicht ins Schwanken geratenen Lutherkirchturm. Der vielsagende schwäbische Beiname dieser vinologischen Sonderedition: „Gloggahell“.

„S’Besa Horschdle“ hat auf Facebook das Licht der Welt erblickt. Dahinter steckt der in Charity-Dingen nicht ganz unerfahrene Schorndorfer Wein-, Werbe- und Remstalfreund Horst Zwipp. Die Facebook-Seite, erzählt er, habe er im Herbst 2017 aufgebaut und dort Geschichten über Remstäler Wein, Weingüter und Besenwirtschaften drauf gestellt. Wengerter Daniel Kuhnle sei bald mit der Idee angekommen, doch einen speziellen Besa-Horschdleswein abzufüllen. Eine Idee, die ein Jahr später als Benefizaktion mit Imagecharakter und selbstironischem Remstäler Witz realisiert worden sei. Die Benefiz-Komponente: je verkaufter Flasche gehen – je nach Preisklasse – zehn Prozent oder pauschal vier Euro an wohltätige Zwecke, über die die Kundschaft mitbestimmen kann, sagt Zwipp.

Vor Weihnachten vergangenen Jahres sei die erste Edition von Besa Horschdle Trollinger, Spätburgunder „Beschd Aidscher“ und limitierter Auflage der Cuvée „Sbäschl Ädischn“ in Weinhandlungen aber vor allem online in den Verkauf gegangen. „Das hat eingeschlagen wie eine Bombe“, sagt Zipp. Da seien gut 1000 Flaschen über den sozialmedialen Tresen gegangen.

Weitere Wengerter haben bereits Interesse gezeigt

Mit den Auftritten beim Weintreff begibt sich das bislang´ vor allem virtuelle Besa Horschdle endgültig auch in die reale Weinwelt. Es gebe noch viele Wengerter im Remstal und drumrum, die Interesse hätten bei dem Benefizprojekt mitzumachen, sagt Horst Zwipp. In Vorbereitung sei etwa bereits eine Besa Horschdles-Edition mit dem Strümpfelbacher Weingut Mödinger.

„Und dann schauen wir mal wie es weitergeht“ sagt das reale alter Ego des virtuellen Besahorschdle. Auf keinen Fall bierernst, das ist klar. Davon zeugt auch der bisherige – quasi frankophile – Höhepunkt der promilleverdächtigen aber wohltätigen Remstäler Weinsatire – eben jener Besahorschdles-Trollinger der Kuhnles namens „Château Schidd dia Briah na“.