Claus Mannschreck ist zuversichtlich, das die Zentralkelter gebaut wird. Foto: Gottfried Stoppel

Zunächst haben zwar die Schnaiter dem Projekt einen Korb gegeben, nach der Großheppacher Zustimmung steigt die Zuversicht im Vorstand der Remstalkellerei aber wieder.

Weinstadt - Natürlich wäre es besser, wenn alle mit dabei sind“, da sind sich Claus Mannschreck, der Vorstandsvorsitzende der Remstalkellerei, und sein Vorstandskollege Christoph Schwegler einig. Es geht um das seit Jahren diskutierte Projekt einer Zentralkelter für die Großgenossenschaft mit aktuell rund 540 Hektar bewirtschafteter Rebfläche und gut 1000 Mitgliedern in den Ortsgenossenschaften. Die Hoffnung auf Einigkeit beim Neubauprojekt, das aus Wirtschaftlichkeitsgründen eigentlich als zwingend nötig gilt, hat im Frühjahr einen heftigen Dämpfer erhalten. Denn die flächenmäßig größte Ortsgenossenschaft Schnait hatte bei ihrer Entscheidung in Sache Mitgliedschaft bei der Zentralkelter die dafür erforderlich 75-Prozent-Mehrheit nicht erreicht. Lediglich etwa 60 Prozent votierten mit Ja.

90 Prozent Zustimmung in Großheppach

Mit einer weiteren Abstimmung ist dieser Tage bei den Remstalkellereivorständen dann aber die Zuversicht wieder gestiegen, das vor zwei Jahren bereits in trockenen Tücher geglaubte Bauprojekt im kommenden Jahr realisieren zu können. In Großheppach hat sich der zunächst auch nicht komplett in Richtung Zentralkelter wehende Wind gedreht. Bei den Großheppachern haben nun doch 90 Prozent der Weinbaugenossen dem Gemeinschaftsvorhaben zugestimmt. Und auch im benachbarten Kleinheppach rechnet sich Mannschreck sehr gute Chancen auf Zustimmung aus. Hier sei der Verkauf der Kelter bereits über die Bühne gegangen. Es fehle nur noch an kleineren Formalien. Mit der Zustimmung jener beiden Ortsgenossenschaften im Hintergrund, so glaubt der Remstalkellereichef „kann man auch mit den Schnaitern noch mal reden“.

Dort nämlich seien es nicht die aktiv Weinbau Betreibenden gewesen, die gegen die Beteiligung an der Zentralkelter gestimmt hätten, „sondern Mitglieder, die keine eigenen Flächen mehr haben, aber Angst um die Schnaiter Kelter“. Was dabei offenbar nicht richtig rübergekommen sei, das sei die feste Zusage der Stadt Weinstadt, dass die Kelter angesichts ihres ortsbildprägenden Charakters auf jeden Fall erhalten bleiben werde. „Ganz klar, die Kelter muss stehen bleiben“, sagt auch Mannschreck, „die Geselligkeit wird erhalten.“

Bei drei Ortsgenossenschafften steht die Zustimmung

Sowohl Remstalkellereivorstand, als auch die Vorstände in den Ortsgenossenschaften seien letztlich darin einig, dass die Zentralkelter absolut notwendig sei, sagt Vorstand Schwegler zur Konstellation innerhalb der Genossenschaft „nur einige Mitglieder sind noch nicht ganz mitgenommen worden“. Stand heute, so lautet die Zwischenbilanz beim steinigen Weg in Richtung Zentralkelter wäre mit den Ortsgenossenschaften Beutelsbach-Endersbach, Strümpfelbach und Großheppach knapp die Hälfte der Rebfläche der Remstalkellerei an der von der eigenständigen Genossenschaft Weingärtner Remstal eG getragenen Projekt beteiligt. Mit Kleinheppach wären es rund rund 280 Hektar, deren Trauben im Neubau am Verbindungssträßle zwischen Beutelsbach und Strümpfelbach angeliefert und verarbeitet würden. Bis zum Jahresende, so die Hoffnung der beiden Remstalkellereivorstände, werde man dann doch fast alle im Boot haben. „Manche Bretter“, sagt Mannschreck, „muss man etwas länger bohren, aber wir sind zuversichtlich“.

Ende dieses Jahres, so lauten die aktuellen Planungen für das Projekt Zentralkelter sollen die Pläne eingereicht werden. Die Finanzierung sei dabei keinerlei Problem. Der Part, der per Kredit aufgenommen werde, könne problemlos vom Werklohn in der neuen Kelter bedient werden, sagt Schwegler. Außerdem herrsche Zuversicht, dass man am Ende angesichts der teils weiter verwendbaren Maschinerie aus den bisherigen Keltern rund eine Million unter den großzügig kalkulierten Baukosten von sieben Millionen Euro bleiben werde. Der Wunsch der beiden Vorstände: Womöglich könnte die Weinernte 2019 bereits in der neuen Zentralkelter verarbeitet werden.