Auf dem Birkel-Areal sollen so bald wie möglich die Abrissarbeiten beginnen. Foto: Stoppel

Im Endersbacher Birkel-Areal soll hochwertiges Gewerbe angesiedelt und mit einem Biergarten sowie einer Promenade am Remsufer der Freizeitwert am Fluss erhöht werden. Davor müssen noch alte Bauten weichen.

Weinstadt - Aus dem „städtebaulichen Missstand“ im Endersbacher Birkel-Areal soll ein attraktives Gebiet mit hochwertigem Gewerbe, viel Grünflächen, Biergarten und einem Fußgängersteg über die Rems werden. Dem zugehörigen städtebaulichen Konzept hat der Technische Ausschuss des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt, auch wenn es an dem vorgesehenen Ausmaß an Grünflächen einige Kritik gegeben hat. Um optimale Zuschnitte der Gewerbeflächen zu erreichen, soll laut dem Konzept die von der Birkelstraße aus durch das Gebiet führende Gewerbestraße verlegt und durch die bestehende Unterführung unter der B 29 hindurch im Osten verkehrstechnisch an das Gebiet Kalkofen angebunden werden.

Der Großteil des Areals ist in städtischer Hand

Südlich dieser Straße wird die Stadt voraussichtlich dem Fruchtsaftbetrieb Beutelsbacher Fruchtsäfte Erweiterungsflächen zur Verfügung stellen. Ein weiterer Eigentümer im Nordwesten des Areals ist ein Abbruchbetrieb. Bei ihm hofft die Kommune noch auf einen Verkauf seiner Fläche und eine Umsiedelung des Betriebs. Den Großteil des Areals hat die Stadt bei zwei Zwangsversteigerungen im Jahr 2010 und in diesem Jahr für insgesamt knapp 3,8 Millionen Euro bereits erworben.

Das Ziel war, die Entwicklung des Gebietes, für das es seit dem Auszug der Nudelfabrik Birkel 1999 immer wieder ambitionierte Pläne gegeben hat, in eigenen Händen zu haben. Dabei möchte man das Juwel zwischen der Bundesstraße und der Rems möglichst attraktiv gestalten, betonten der Baubürgermeister Thomas Deißler und die Planer des Büros Baldauf. Deshalb – und auch mit Blick auf die interkommunale Gartenschau im Jahr 2019 – soll entlang der Rems zusätzlich zur Gewässerschutzzone von fünf Metern eine frei zugängliche Uferpromenade entstehen, die auch zum im Osten des Areals geplanten Biergarten mit 100 Plätzen einen Zugang ermöglicht. Zum Schutzstreifen käme damit ein weiterer zehn Meter breiter Abschnitt hinzu. Im Gremium wurde moniert, die Stadt verliere damit die Einnahme von rund einer halben Million Euro, die beim Verkauf dieser 2100 Quadratmeter erlöst werden könnten. Insgesamt hielten einige Stadträte den Anteil von 8000 Quadratmetern oder 20 Prozent an Grünflächen im gesamten Areal für allzu reichlich. Damit werde das Projekt mit Blick auf die städtischen Finanzen unwirtschaftlich.

Gewerbegebiet mit erhöhtem Freizeitwert am Remsufer

Im Zuge der Gartenschau könnten, so die weiteren Pläne, auch Teile der Rems durch Holzplattformen zugänglich gemacht und als Anlegestellen für Kanus genutzt werden. Den ökologischen und den Freizeitwert des im Osten über den Haldenbach hinaus erweiterten einstigen Birkel-Areals soll zudem dessen Renaturierung erhöhen. Über die interkommunale Gartenschau könnten hierfür eventuell auch Fördermittel beantragt werden.

Zu Diskussionen hat im Ausschuss auch die Überlegung geführt, hinter dem Erweiterungsgelände der Beutelsbacher Fruchtsäfte entlang der neuen Erschließungsstraße eine größere Anzahl an Stellplätzen für Autos einzuplanen. 40 Parkflächen seien deutlich mehr als vorgeschrieben, lautete das Gegenargument hier. Am Ende fiel die Zustimmung für das städtebauliche Konzept und den damit verbundene Bebauungsplanvorentwurf aber trotzdem einstimmig aus.

Gutachten über die voraussichtliche Lärmemission und damit einhergehende Schutzmaßnahmen sowie über Altlasten liegen vor. Im Altarm der Rems gibt es in gewissem Maß Altlasten durch Auffüllmaterial. Beim Aushub wird hier mit erhöhten Kosten gerechnet. Geplant ist, möglichst bald mit dem Abriss der Gebäude im nördlichen Teil des Areals zu beginnen.