In einer Online-Probe unserer Zeitung bringt Tanja Baumann Spannendes aus der Schlosskellerei Affaltrach ein. Obendrein wird das Geheimnis um den Trollinger-Lemberger gelüftet.
Derweil die Vorbereitungen für die vierte Württemberger Weinmeisterschaft laufen, ist auch mal Gelegenheit, zwischendurch einzelne Weinpersönlichkeiten vorzustellen. Tanja Baumann kommt aus der Schlosskellerei Affaltrach, einem geradezu einzigartig aufgestellten Unternehmen. „Sekt sells“, sagt die junge Frau zwar im Film über einen Betrieb, in dem am Tag 250 000 Kilo Trauben angeliefert oder 60 000 Flaschen abgefüllt werden können. Im Gespräch mit Holger Gayer, Geschäftsführender Redakteur unserer Zeitung, aber erzählt die Juniorchefin: „Manche kennen nur unsere Sektmarke, dabei machen wir viel mehr Wein.“ Hinzu kommt, dass man womöglich „häufiger Erzeugnisse aus Affaltrach im Glas hat, als man glaubt“, wie Gayer anmerkt, denn der Betrieb kreiert auf individuellen Wunsch 15 000 Eigenmarken. Zudem importiert er internationale Weine, um die Gastronomie auch damit zu versorgen.
Bankkauffrau, Betriebswirtin, Sommelière – und Chefin eines Familienunternehmens
So breit wie die Schlosskellerei aufgestellt ist, so vielfältig ist der Hintergrund von Tanja Baumann. Nach Bankkauffrau und Betriebswirtin folgte noch eine Ausbildung zur Sommelière, ehe sie nach einer halbjährigen Weinweltreise 2015 ins Familienunternehmen einstieg. Heute leitet sie in vierter Generation einen Betrieb, der von einer 400 Hektar großen Erzeugergemeinschaft bis aus dem Badischen beliefert wird. 60 Hektar bewirtschaftet die Schlosskellerei selbst, zwölf davon für die Premiumlinie Dr. Baumann, die im Fokus des Abends steht.
Ein Gewinner des Deutschen Rotweinpreises ist auch dabei
Eingerahmt wird die Weinprobe von Sekt: einem Impuls Brut Nature mit traditioneller Champagnercuvée und Flaschengärung sowie einem Impuls Weißburgunder Blanc de Blanc. Hierfür wurde das aufwendige „Transferierverfahren“ eingesetzt, in dem der Sekt nach einer ersten Flaschengärung und einem Zwischenaufenthalt im Tank in eine zweite Flasche umgefüllt wird. Auch die vorgestellten Weine haben es in sich, allen voran der Merlot, mit dem der Deutsche Rotweinpreis gewonnen wurde. Fünf Prozent Cabernet Sauvignon stecken mit drin, in den Lemberger wurden fünf Prozent Merlot „reingeschummelt“, wie die Chefin gesteht, das Weingesetz lässt bis zu 15 Prozent einer weiteren Rebsorte zu. Am Ende erzählt sie noch, dass die urschwäbische Cuvée Trollinger-Lemberger ihrem Opa zu verdanken ist!
Mit einem Sauvignon Blanc, der zur Hälfte im Holzfass, und einem Muskateller, der in einem Granitei ausgebaut wurde, zeigt Baumann, wie offen sie für alle Experimente ist. Und übrigens: Als einzige Frau und Württembergerin kann sie sich auch in einer Fußballmannschaft behaupten. Man darf gespannt sein, was noch von ihr zu hören ist.
Der Stream der Weinprobe ist unter: https://zeitung-erleben.de/event/online-weinprobe/ abrufbar. Das Weinpaket ist unter shop711.de/collections/online-weinproben erhältlich.