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Leser Horst Ehmann zeigt uns, wie knitz der Schwabe Unangenehmes auszudrücken kann.

Leser Horst Ehmann aus Remshalden sendet uns einen Beitrag, "der zeigt, wie knitz und gekonnt der Schwabe Unangenehmes auszudrücken vermag". Herr Ehmann berichtet von einer Begebenheit, die ihm sein Schwiegervater erzählte, der ebenfalls in einem Weingärtnerdorf wohnt. Stammt aus der Zeit, als die Wengerter noch überwiegend selbst ihre Trauben kelterten und den Wein im eigenen Keller bearbeiteten und pflegten. Der Vertrieb wurde damals von Weinhändlern oder direkt getätigt. Jeder Wengerter war überdies von seiner Kunst überzeugt und stolz auf ,seinen' Wein!

Im Frühjahr stand das Schneiden der Rebstöcke an, und die meisten Wengerter nahmen als Getränk ihren eigenen Wein mit zum Vesper in den Weinberg. So ergab sich während der Vesperpause ein Gespräch zwischen zwei Weinbergsnachbarn. Nennen wir sie Karl und Fritz. Der Karl hatte den neuen Wein als Trank dabei und prahlte vor dem Fritz und lobte seinen Wein über alles. Dabei bot er dem Fritz eine Kostprobe an. Dieser verkostete den Wein und sagte dann lange nichts. Der Karl wurde schon etwas ungeduldig und drängte den Fritz zu einem Urteil:

,Ond, wia isch'r?'
,Hm!'
,Ha jetz sag doch!'
,Descht a Kerle wian iii.'
,Ja ond?'
,Ha koi Guadr.'

Der schwäbische Spruch des Tages stammt von H. Stoll aus Kornwestheim: "Mein Vater sagte immer: Scheeheid vrghot, abr wiaschd bleib wiaschd!"

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