An dieser Stelle möchte Markus Bruker bauen. Foto: KS-Images.de)

Der Verband Region Stuttgart stoppt die Idee des Großbottwarer Winzers Markus Bruker, unweit des Harzbergshäusles neu zu bauen.

Großbottwar - Man kann es schon als mutig bezeichnen, dass Markus Bruker überhaupt einen Antrag gestellt hat. Denn wenn es darum geht, grundsätzliche Neuplanungen in regionalen Grünzügen zu verwirklichen, hat der Verband Region Stuttgart (VRS) schon bei deutlich kleineren Projekten sein Veto eingelegt. So verwundert es auch nicht, dass der Großbottwarer Winzer am Mittwoch im Planungsausschuss des VRS eine Absage für seine Pläne kassiert hat.

Bruker liebäugelt damit sein Weingut, das sich aktuell im Großbottwarer Ortsgebiet befindet, zusammen mit einer Kelter, einer Vinothek und einer Winzerwohnung in einen östlich der Gemeinde gelegenen Weinberg auszulagern. Durch die Hanglage des geplanten Standorts sollen die Pläne in zwei versetzten, terrassierten Baukörpern verwirklicht werden. Doch daraus wird wohl nichts.

Gelände liegt im regionalen Grünzug

In der Begründung der Ablehnung heißt es, dass sich der von Markus Bruker geplante Bau nicht nur in einem planerischen Außenbereich befindet, in dem es bisher überhaupt noch keine Gebäude gibt, und die der rechtskräftige Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Fläche darstellt. Überdies befinde sich der als Bauplatz ins Auge gefasste Weinberg in einem regionalen Grünzug. Und diese Grünzüge seien nun einmal laut Regionalplan Vorranggebiete für den Freiraumschutz. Wörtlich heißt es: „Sie dienen der Sicherung der Freiraumfunktionen Boden, Wasser, Klima, Arten- und Biotopschutz, der naturbezogenen Erholung sowie insbesondere der land- und forstwirtschaftlichen Bodennutzung und Produktion.“

Keine weitere Belastung durch Bebauung

Regionale Grünzüge dürften keiner weiteren Belastung, insbesondere durch Bebauung, ausgesetzt werden. Funktionswidrige Nutzungen seien dort ausgeschlossen. Ein Bau käme überhaupt und absolut ausnahmsweise nur dann in Frage, wenn es in dem geplanten Gebiet bereits „rechtskräftig bestehende Anlagen gäbe und die Neubauten diesen zugeordnet werden könnten. Das sei im vorliegenden Antrag nicht der Fall.

Auch liege eine Untersuchung möglicher alternativer Standorte nicht vor. Abschließend heißt es: „Es ist zudem nicht erkennbar, warum ausschließlich der geplante Standort für die Aussiedelung in Frage kommt. Daher stehen dem Vorhaben Ziele der Regionalplanung entgegen.“

Jetziger Standort stößt räumlich an Grenzen

Die Absage haut Markus Bruker nicht gerade aus den Latschen. „Ich habe zu 99 Prozent damit gerechnet, dass es so kommt“, sagt der Großbottwarer. Probieren wollte er es dennoch. „Ich wäre ja blöd gewesen, wenn ich es nicht versucht hätte.“ Schließlich hatte er gute Gründe für sein Vorhaben. An seinem jetzigen Standort in der Kleinaspacher Straße stoße er seit Jahren räumlich an seine Grenzen. Deshalb hatte Markus Bruker sich Gedanken gemacht, wie es weitergehen könnte. Und da er gern über den Tellerrand hinausschaue und auch vieles im weinmachenden In- und Ausland gesehen habe, kam die Idee mit dem Weingut im Weinberg. Unabhängig von Hotel und Gastronomie sollte es hier rein um das Thema Wein gehen – inmitten der Reben, unweit des Harzberghäusles im Gewann Friedrichsberg, wo Bruker Weinberge besitzt.

Dass daraus nun wahrscheinlich nichts wird, sieht der Großbottwarer Wengerter „sehr entspannt“, wie er betont. „Das ist eben das Risiko, wenn man im Außenbereich bauen möchte.“ Das Vorhaben, im Wengert zu bauen, sei nur eine von mehreren Ideen gewesen. Sie wolle er nun weiterverfolgen.

Zumal das Verfahren ja mit dem Nein vom VRS noch nicht beendet ist. Der Großbottwarer Bürgermeister Ralf Zimmermann ist „gespannt, wie es weitergeht“. Der Gemeinderat hatte dem Vorhaben zwar knapp, aber mehrheitlich zugestimmt. Was die Entscheidung des VRS angehe, so „sieht man den Unterschied zur benachbarten Region Heilbronn-Franken. Dort gibt es eine stärkere Betonung der Weinwirtschaft. Bei uns ist der regionale Grünzug ja quasi überall.“