Ein Gläschen in Ehren kann auch in Erdmannhausen niemand verwehren. Foto: Avanti/Ralf Poller

Das Weinfest in Erdmannhausen (Kreis Ludwigsburg) wird immer beliebter. Nicht nur der Organisator Matthias Rogel ist mit dem Verlauf der zweitägigen Veranstaltung sehr zufrieden.

Rund um das Rathaus in Erdmannhausen war am Samstagabend genau jene Geräuschkulisse zu vernehmen, die sich jeder Festveranstalter wünscht: Stimmengewirr, Gelächter und Gläserklirren, das sich mit dem Klappern von Geschirr abwechselt. Dass darüber hinaus weitgehend trockenes Wetter die Szenerie bestimmte, dürfte ein weiteres Plus gewesen sein, das die Mitglieder des GSV Fördervereins rund um den Weindorf-Organisator Matthias Rogel und dessen Ehefrau Heike beflügelte.

 

Ein großes leuchtendes Carré

Zufrieden blickte Rogel deshalb auf das Terrain, das sich in jedem Jahr neu, als großes leuchtendes Carré zeigt. Gebildet wird es von den Weinwagen der teilnehmenden Weingüter und Genossenschaften, die den Rahmen auf der Fläche vor dem Rathaus bilden und den Dorfcharakter prägen.

Der Weindorf-Organisator Matthias Rogel (links) stößt mit Bürgermeister Marcus Kohler an. Foto: Avanti//Ralf Poller

Heuer waren es jedoch nicht acht Weinanbieter, wie eigentlich geplant, sondern lediglich sieben, das Weingut Kleinle aus Poppenweiler hatte krankheitsbedingt abgemeldet. Dessen Weine wären zusammen mit dem Angebot von Gaitano Troiano, der die kleine Weinmesse mit Weinen aus der Amaronetraube bereicherte, die Neuheiten auf dem Weindorf gewesen. So blieb Troiano mit seinen hochpreisigen Produkten das einzige kulinarische Novum neben den bereits bekannten Anbietern, den Bottwartaler Winzern, den Weingärtnern aus Marbach, der Felsengartenkellerei, den Genossenschaften aus Cleebronn-Güglingen und Mundelsheim-Lauffen sowie dem Weingut Schütz aus Höpfigheim. Troiano, Gastronom aus Leonberg, ist exklusiver Baden-Württemberg-Importeur der Rotweine vom Weingut Corte Lenguin (Gardasee), und Matthias Rogel, dem daran gelegen ist, jährlich Neues zu bieten, freut sich über die Entdeckung.

„Und es werden jedes Jahr mehr Gäste“, stellte der Organisator begeistert fest. 60 Biertischgarnituren haben die Vereinsmitglieder auf dem Areal aufgebaut, um den geschätzten rund sechshundert Besuchern eine Sitzgelegenheit zu bieten, denn im Sitzen schmecken nun mal Winzerbraten, Salz- oder Zwiebelkuchen oder auch Käsewürfel und Schmalzbrot besser. In den Anfangsjahren seien es nur etwa 150 Besucher gewesen. Die teilnehmenden Betriebe bringen obendrein je drei Stehtische mit, die an dem Abend ebenfalls stark frequentiert waren und das gesellige Treiben unterstützten.

Ohne die vielen Helferinnen ginge beim Weindorf gar nichts. Foto: Avanti/Avanti/Ralf Poller

Auch ein Paar aus Marbach war zu dem beliebten Weinfest gekommen – und zwar zu Fuß. „Wie jedes Mal, wenn wir aufs Weindorf gehen“, erzählten die beiden, die gern nach Erdmannhausen auf das stimmungsvolle Fest kommen, das sich zunehmend großer Beliebtheit erfreut.

Auch die Jugend legt Hand an

Eine positive Entwicklung für den Förderverein, denn das Weindorf ist eine der wesentlichen Veranstaltungen im Jahr, die dazu dienen, Geld in die Kasse zu spülen, das wiederum ausschließlich der Vereinsjugend zugute kommt. Nachvollziehbar deshalb, dass auch die Jugend mit Hand anlegt, wenn es darum geht, das zweitägige Weindorf zu stemmen, bei dem sich rund 80 Helfer, darunter auch Mitglieder anderer Vereine, mit denen der Förderverein Kooperationen eingeht, für den erfolgreichen Ablauf engagieren.

So sind es auch die Jugendlichen der Fußballabteilung, die mit ihrem Jugendleiter Marc Vogel gezielt beim Auf- und Abbau helfen. Denn eines steht für Rogel fest: „Wir wollen die Jugend nicht nur finanzieren, es soll auch etwas von ihr zurückkommen.“