Bei den Bauarbeiten am Haus des Tourismus sind weitere Mängel aufgetaucht – mit Folgen für den Stuttgarter Marktplatz. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Nächster Rückschlag, neue Mängel: Das Haus des Tourismus am Stuttgarter Marktplatz wird deutlich später fertig als geplant. Was bedeutet das für die anstehenden Veranstaltungen? Die Macher des Weindorfs sind besorgt.

Die Eröffnung rückt immer näher, oder? Im Dezember des vergangenen Jahres ist Armin Dellnitz davon ausgegangen, dass das neue Haus des Tourismus auf dem Marktplatz in Stuttgart zwischen März und Mai 2025 fertig wird. Doch der Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH und Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH muss jetzt einen erneuten Rückschlag beim Umbau des ehemaligen Breitling-Gebäudes am Marktplatz hinnehmen: „Zuletzt haben wir leider noch einmal etwa acht Wochen verloren.“ Jüngst seien Mängel festgestellt worden, die nur sehr aufwendig zu beheben seien, so Dellnitz.

 

„Drinnen geht es aber weitaus schneller voran als draußen“, erklärt der Marketingchef. Deshalb könnten schon im Mai die Büros der drei Obergeschosse bezogen werden. Im ersten OG sind Tagungsräume vorgesehen, die auch angemietet werden können. Im zweiten Stockwerk wird die Tourismus-Marketing Baden-Württemberg GmbH eine neue Heimat finden, in die Etage darüber zieht Stuttgart Marketing ein.


Die aktuellen Räumlichkeiten von Stuttgart Marketing am Rotebühlplatz sind auf Ende April gekündigt. Der i-Punkt an der Königstraße 1 kann geöffnet bleiben, bis das Haus des Tourismus am Marktplatz fertig ist. „Es wird einen nahtlosen Übergang geben“, verspricht Dellnitz. Wann es so weit sein wird, ist aktuell allerdings noch nicht klar. Dellnitz geht von einer Eröffnung zwischen Ende Juni und Ende Juli aus.

Der Kostenrahmen soll eingehalten werden

Finanziell habe die Verzögerung wohl keine Auswirkungen auf das Projekt. Im Dezember vergangenen Jahres hat der Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats einer weiteren Baukostensteigerung in Höhe von 3,4 Millionen auf insgesamt 23,8 Millionen Euro zugestimmt. Der städtische Zuschuss beträgt somit samt Inventar 21,5 Millionen Euro.

Was bedeutet die erneute zeitliche Verlängerung der Baustellenphase auf dem Marktplatz für die anstehenden Veranstaltungen? „Wir werden weiterhin die Baustelleneinrichtung dem Bedarf der Veranstaltungen so weit als möglich anpassen – wie wir es auch zuletzt für den Faschingsumzug getan haben“, sagt Dellnitz.

Bis zum Weindorf soll die Baustelle weg sein

Optimal ist das allerdings nicht immer. Dominik Schwab ist Geschäftsführer des Bürgervereins Pro Stuttgart, des Veranstalters des Weindorfs, das vom 21. August bis 6. September stattfinden wird. Schon im vergangenen Jahr musste der Verein Einschränkungen beim Aufbau hinnehmen, zwei Wirte konnten ihre Lauben nicht so aufbauen, wie sie gerne gewollt hätten. Nun ging man davon aus, dass dieses Jahr der gesamte Raum um den Brunnen auf dem Marktplatz zur Verfügung steht.

Die Veranstalter des Weindorfs auf dem Marktplatz sind besorgt. Foto: Lichtgut/Zophia Ewska

Schwab will sich deshalb bei der Verwaltung und dem Gemeinderat versichern, dass dem tatsächlich so ist – zumal der Verein seinen 140. Geburtstag feiert. „Wenn man früh fragt, heißt es, dass man das leider noch nicht sagen kann“, sagt Schwab, „wartet man, heißt es: Hättet ihr mal früher gefragt.“ Deshalb fragt er nun mit Nachdruck.

„Wir tun unser Bestes, so schnell wie möglich fertig zu werden“, betont Dellnitz. Die Baustelle am Haus des Tourismus werde das Weindorf und den Aufbau nicht mehr tangieren. Man stehe mit den Organisatoren in Kontakt.