Bürgermeister Klaus Warthon ließ es sich nicht nehmen, die erste Wandergruppe persönlich anzuführen. Foto: avanti

Mit etwas anderem Charakter lockt das Weindörfle in Benningen viele Besucher. Eine Weinwanderung rund um den Ort verschafft Aus- und Einblicke – und erleichtert ganz nebenbei die Einhaltung der Hygienevorgaben.

Benningen - Fast schon wie bestellt fährt die „Weinprinzessin“ auf dem Neckar vorbei – und ersetzt so ein Stück weit die krankheitsbedingt ausgefallene Weinprinzessin Franziska Pfizenmayer. Doch Wolfgang Klein, Vorstand des Benninger Musikvereins und Organisator des Weindörfle, lässt sich von so etwas nicht erschüttern. Unermüdlich bewirten und unterhalten die Musiker die zahlreich strömenden Gäste. „Schon zum Gottesdienst sind so viele gekommen wie noch nie“, freut sich Klein. Möglich sei das nur durch die vielen Helfer und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei der Vorbereitung, allen voran Sarah Lanig aus dem Verwaltungsteam.

Amüsante Hintergrundinfos als Bonus

Nach Gottesdienst und dem anschließenden Frühschoppen-Konzert lässt es sich Benningens Bürgermeister Klaus Warthon dann auch nicht nehmen, die erste Weinwanderung vom Keltervorplatz zu den drei Stationen persönlich zu führen. Und so erfahren die Mitwanderer nicht nur jede Menge Wissenswertes über Benningen, sondern erhalten oben drauf noch so manche amüsante Hintergrundinformation. Denn wer wie Warthon über zwei Jahrzehnte die Geschicke einer Kommune leitet, weiß viel und hat etwas zu erzählen.

Im Vorbeiwandern erfahren die Gäste nicht nur viel über die neue und im nächsten Jahr fertig werdende Umgehung und Brücke zur Verkehrsentlastung des Ortes. Auch zu Hochwasserschutz, Industrieansiedlung und viele anderen interessanten Punkten gibt es geballte Informationsvielfalt.

Weinberge werden wiederbelebt

Zum Thema Wein passend, erläutert Klaus Warthon schließlich, wie die „Wengerter auf Probe“ zustande kamen und wie die Organisatoren selbst vom enormen Erfolg der gemeinsamen Aktion mit der Paul-Aldinger-Schule in Kleinbottwar überrascht wurden. Keine Frage, der Schultes beherrscht sein Metier. Mitwandererin Brigitte Hermann besaß hier einst selbst eine der Parzellen, die sie aus Gesundheitsgründen aufgeben musste. „Es ist einfach schön, mit welcher Begeisterung hier geschafft wurde“, lobt die Benningerin den Erfolg der Aktion und erkennt zudem an mit wie viel Freude die Beteiligten bei der Sache wären. Die Wanderer goutieren den Einsatz des Schultes mit bester Stimmung und vielen Fragen.

Weinverkostung mit Sicht auf den Neckar

So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die Gruppe leicht verspätet hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurückbleibt. Doch bei derartig kurzweiliger Unterhaltung fällt das kaum auf. Nach der ersten Station direkt am Neckar geht es weiter steil hinauf zur neuen Aussichtsplattform. Wie von einem Adlerhorst reicht die Sicht über den Neckar sowie die umliegenden Kommunen. Oben angekommen warten Bänke auf müde Füße und die vorbereitete Weinverkostung mit den Marbachern Weingärtnern. Die beiden Familien Thiel und Christiansen genießen den Wein und die Sonne, während ihr Sohn Fred ausgelassen spielt und herumtollt. Die anderen Kinder der Familien erkunden in der Zwischenzeit die Aussichtsplattform.

Viele Wanderer sollen an diesem Tag die Sitzbänke bei einer Rast ordnungsgemäß einweihen. Mit einem Weinglas in der Hand, genießen sie die grandiose Aussicht über Benningen und die ganze Umgebung. Später zum Abschluss finden sich die Wanderer wieder auf dem Keltervorplatz ein, wo als Belohnung für die Rundwanderung schließlich die dritte Weinprobe wartet – ergänzt durch zünftige Rote Würste vom Grill und vielen anderen leckeren Speisen zur Stärkung nach dem Fußmarsch.

Das Wetter spielt auch mit

Der Vereinsvorstand Klein freut sich jedenfalls, wie gut das spätsommerliche Wetter das Fest verschönt und endlich wieder das ermöglicht, „was das Leben in unserer Region so angenehm macht“.