Prost! Regionaler Weingenuss ist nachhaltig. Foto: /avanti

Wer die Weinmacher aus dem Kreis Ludwigsburg nicht unterstützt, sägt an ihrer Existenz – und damit an noch viel mehr. Ein „weiter so“ kann und wird es nicht geben.

Es ist ja nicht so, als würde hier keiner mal gerne ein Glas Wein trinken. Und gerne darf das regional sein. Aber – Hand aufs Herz: Wie viele hiesige Flaschen liegen denn im heimischen Weinregal? Wer ist denn bereit, die acht, neun Euro für ein Fläschle hinzublättern, das vor der Haustür produziert wurde? Anstatt zu Günstigerem aus Italien oder Übersee zu greifen?

Zu wenige, das wird offensichtlich, wenn man sich das Dilemma anschaut, in dem die hiesigen Weinmacher stecken. Das, was am Ende für sie rauskommt, steht in keinem Verhältnis zu dem, was sie reinstecken – die Kleinen, wie die Großen. Oder die Kleinen, die sich im Großen zusammengeschlossen haben, also die Mitglieder der Genossenschaften.

Ihr Traubengeld wird weniger und weniger. Das ist nicht die Schuld der Genossenschaften, denn bei denen kommt schlicht nicht genug Geld rein, das sie an ihre Mitglieder weitergeben können. Der Handel macht Druck, die Verbraucher machen Druck. Doch irgendwann wird bei den Winzern der Idealismus nicht mehr ausreichen, und sie werden die Arbeit im Wengert aufgeben.

Das hat Auswirkungen auf die Landschaft, auf die Biodiversität, und ja, auch auf die Vielfalt im Weinregal. Ein „weiter so“ kann und wird es nicht geben. Der Weinmarkt in Württemberg wird sich in den kommenden Jahren verändern. Wie? Das haben wir alle selbst im Glas.