Die Entwicklung des Gewerbegebiets Weilimdorf wird im UTA als auch im Bezirksbeirat in dieser Woche ein Thema. Foto: LHS Stuttgart

Im Bezirksbeirat wird es um die Entwicklung mehrerer Areale im Bezirk gehen. Auf einem Areal westlich der Solitudestraße könnte das lang ersehnte Bürgerhaus entstehen. Auch das Gewerbegebiet steht auf der Agenda

Weilimdorf - - Ein Bürgerhaus für Weilimdorf mit einem Veranstaltungsraum, in den 250 Leute reinpassen: Dieses Projekt verfolgen Edeltraud John und Joachim Schwarz vom Verein Forum Stuttgart-Weilimdorf seit Jahren. Bislang fehlte es nicht an der Zustimmung im Bezirk, sondern an einer geeigneten Fläche. Nun könnte das Areal westlich der Solitudestraße zwischen Walz-Areal und SG-Gelände eine Option sein. Am kommenden Mittwoch, 20. März, wird es im Bezirksbeirat spannend, denn es wird nicht nur das städtebauliche Entwicklungskonzept für das Walz-Areal und das Umfeld westlich der Solitudestraße im Bezirksbeirat diskutiert.

Mit einem weiteren großen Thema, nämlich dem Gewerbegebietsmanagement Weilimdorf, wird sich bereits am kommenden Dienstag der Ausschuss für Umwelt und Technik beschäftigen. Dieses soll noch in diesem Jahr vorangetrieben werden, denn die von der Wirtschaftsförderung in Kooperation mit der Unternehmerschaft ins Leben gerufene Initiative „WeilimPark“ hat ihre Finanzierung nur noch für 2019 gesichert. Bisher beschränkte man sich nur auf das bürogeprägte westliche Teilgebiet des Gewerbegebiets. Das soll sich ändern. Die Stadt plant öffentliche als auch private Akteure in den Dialog zu involvieren und den mittleren und vor allem den östlichen Teilbereich des Gewerbegebiets in die Planungen miteinzubeziehen. Der öffentliche Raum an der Motorstraße und entlang des Lindenbachs soll aufgewertet werden und beispielsweise Fußwegeverbindungen geschaffen werden.

Standort wird im Bezirksbeirat diskutiert

Für die Bezirksvorsteherin Ulrike Zich ein wichtiges Thema, ebenso wie die Frage, was mit dem Walz-Areal sowie dem Gebiet westlich der Solitudestraße wird. Auf Letzterem könnte nun auch etwas entstehen, dass vielen Bürgern und Vereinen seit mehr als einem Jahrzehnt unter den Nägeln brennt: ein Bürgerhaus. „Man kann auf den Flächen nicht alles realisieren, was man gerne hätte“, sagt Ulrike Zich. Daher müsse zunächst eine politische Diskussion erfolgen. Diese soll am Mittwoch stattfinden. Warum in Sachen Bürgerhaus lange nichts passiert sei, liege daran, dass es zuvor noch die Diskussion um das SSB-Depot gegeben habe. „Auch für mich wird das spannend“, sagt Zich, die sich vorab noch nicht positionieren möchte, um die Diskussion nicht vorwegzunehmen.

Für Edeltraud John sind das gute Neuigkeiten, denn ihre Bemühungen um ein Bürgerhaus reichen bis ins Jahr 2006 zurück. „Viele Jahre hat sich wirklich wenig bewegt“, sagt die Vorsitzende des Weilimdorfer Forums. Was die ehemalige Lehrerin jedoch gelernt hat: „Bleib dran, wenn du etwas erreichen willst.“ Und so sammelt sie seit vergangenen Sommer Unterschriften. Zudem hat der Verein einen Vorschlag zur Abstimmung in den Bürgerhaushalt eingebracht. Darin fordert die Initiative Geld für die Planung. Denn den Bedarf habe die Stadt ja längst festgestellt. „Wir sind einer der größten Bezirke Stuttgarts und haben keinen größeren Veranstaltungsraum“, sagt John. Es fehle auch ein Ort, an dem Bürger zusammenkommen könnten. „Etliche Vereine drängen sich im Pfarrhaus. Doch das ist nur eine Notlösung“, sagt Edeltraud John. Sie betont, dass zwar ihr Name auf dem Antrag stehe, doch dahinter stünden viele Weilimdorfer.

Ein offenes städtebauliches Ensemble für alle

„Das Thema begleitet mich schon seit Jahren. Weilimdorf ist einer der wenigen Stadtbezirke, der über keinen Treffpunkt in der Gemeinwesenarbeit verfügt“, sagt Judith Vowinkel (SPD). Laut der Weilimdorfer Betreuungsstadträtin fehlte es bislang an einer Idee, welche Fläche oder welches Gebäude für ein Bürgerhaus infrage käme. „Ich stehe hinter der Idee. Der Verein könnte jedoch überlegen, ob er die Idee weiterdenkt.“ Heute gehe man im Angebot für das Gemeinwesen weiter und plane Stadtteil- oder Familienzentren. Vowinkel erklärt aber auch, dass ein Antrag auf Planungsmittel erst eine Aussicht auf Erfolg habe, wenn ein Standort feststünde. „Davor wird es schwierig.“ Diese Frage könnte sich am Mittwoch aber lösen. „Ich sehe gute Chancen, dass bei einer konstruktiven Diskussion hier eine Vorentscheidung fallen kann“, sagt die Bezirksbeirätin Annekathrin Essig (Grüne). Das Stadtplanungsamt bezeichne das Areal als Filetstück. „Die Grünen sind derselben Ansicht“, sagt sie und betont, dass hier ein lebendiges offenes städtebauliches Ensemble für Bürger, Vereine und Kultur entstehen könnte.