Der Geschäftsführer der Baugenossenschaft stellt den Mitgliedern den Geschäftsbericht 2012 vor.
Weilimdorf - Die Baugenossenschaft kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2012 zurückblicken“, sagte Klaus-Dieter Kadner. Für den Geschäftsführer der Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf ist dieses Fazit insofern bemerkenswert, „da das wirtschaftliche Umfeld, welches seine Auswirkungen auf die Wohnungswirtschaft hat, sich sehr differenziert darstellt“.
Bei der 84. Mitgliederversammlung am vergangenen Montagabend, zu der der Vorstand in die Weilimdorfer Gaststätte „Blick Solitude“ eingeladen hatte, ging Kadner zunächst auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung ein. In vielen Ländern Europas sei seit mehreren Jahren eine nachhaltige Banken- und Staatsschuldenkrise zu verzeichnen. Kadner betonte, dass sich mehrere EU-Mitgliedsstaaten kurz vor der Staatsinsolvenz befunden hätten und nur durch sehr umfangreiche finanzielle Hilfen und Rettungsschirme gerettet werden konnten. Vor diesem Hintergrund wies Kadner auf die steigenden Inflationsraten hin. „Insbesondere sind die Kosten für das Wohnen und besonders stark die Energiekosten angestiegen“, sagte der Geschäftsführer. Die Strompreise hätten sich seit dem Jahr 2000 um 79 Prozent verteuert. Noch krasser stelle sich die Entwicklung bei den Gaspreisen dar. Laut den Erhebungen des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) habe sich der Gaspreis im gleichen Zeitraum um 95 Prozent erhöht. Hinzu komme, dass in Stuttgart die Nachfrage nach Wohnungen über dem Angebot liege: „Die Zahl der neu gebauten Wohnungen deckt nicht den Wohnungsbedarf ab“, so Kadner.
Der Geschäftsführer betonte, dass die Wohnbauunternehmen in ihrer langen Geschichte immer dafür gesorgt haben, dass bezahlbarer Wohnraum auf dem Markt zur Verfügung steht. Insgesamt seien in der Landeshauptstadt 15 Wohnungsbaugenossenschaften aktiv: „Wir kalkulieren unsere Mieten sozialverträglich. Die Jahresergebnisse der Genossenschaften sind gut, und darauf sind wir natürlich stolz.“
Einstimmige Wiederwahl
Die Tätigkeiten der Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf umfassten in den vergangenen Jahren sowohl Neubau- als auch Modernisierungsmaßnahmen. Schwerpunkt sei der Neubau Matthäusstraße 2–6 und die Modernisierungsmaßnahmen an der Matthäusstraße 11–15 und an der Gotthilf-Dreher-Straße 1 gewesen. „Insgesamt hat unsere Genossenschaft in diesem Wohngebiet in den Jahren 2011 und 2012 etwa 5,5 Millionen investiert.“
Für das kommende Jahr sollen alle Wohnungen mit Brandmeldern ausgestattet werden. Als weiteres wichtiges Anliegen ging der Geschäftsführer in seiner Rede auf das Thema „Wohnen im Alter“ ein. Ziel sei, dass die älteren Mieter möglichst lang in ihrer angestammten Wohnung bleiben können. Der Geschäftsführer hob das Projekt der Baugenossenschaft in der Banzhaldenstraße 2 B hervor. In dem Gebäude existiert seit April 2011 ein Wohncafé. Dort können sich Hausbewohner, aber auch die Anwohner, zum Mittagessen, Kaffeetrinken und Plaudern treffen.
Der Vorstand und Aufsichtsrat wurden von den anwesenden Mitgliedern entlastet. Gegenstimmen gab es keine. Die Aufsichtsratsmitglieder Ulrich Maurer und Andreas Würstl, deren Amtszeit endete, wurden wiedergewählt. Der Vorschlag, wie der Bilanzgewinn verteilt werden soll, wurde ebenfalls einstimmig angenommen. Aufsichtsratsvorsitzende Ulrike Zich hatte verkündet, dass eine vierprozentige Dividende vorgesehen sei.