Das geplante Wohngebiet liegt nordwestlich des Ortszentrums. Foto: factum/Bach

Bis zu 1100 Menschen sollen eines Tages auf 15 Hektar im künftigen Gebiet Weil-Mitte leben. Der Baubeginn für den ersten Abschnitt ist im Jahr 2020 geplant.

Weil im Schönbuch - Die Gemeinde hat Großes vor. In der Sitzungsvorlage heißt das geplante Neubaugebiet von Weil im Schönbuch zwar noch Steinweg West, das sich zwischen der Seitenbachstraße und dem Bäumlesweg erstreckt. Weil aber das 15 Hektar große Areal unweit des Ortszentrums liegt, beschloss der Gemeinderat, es „Weil-Mitte“ zu nennen. Der Bürgermeister Wolfgang Lahl schätzt vorsichtig: „Je nach dem, wie gebaut wird, können dort einmal 800 bis 1100 Menschen ein neues Zuhause finden.“ Unabhängig vom Baustart soll angrenzend an das neue Wohngebiet schon bald ein zusätzlicher Kindergarten errichtet werden. „Für die Betreuung fehlen uns heute schon Räume“, berichtet Lahl. Denn immer mehr junge Familien mit Kindern bevorzugen den idyllisch gelegen Wohnort am Schönbuchrand.

Viele wollen in den wirtschaftsstarken Kreis ziehen

Lahl muss sich dennoch fragen lassen, ob das Bauvorhaben nicht zu groß dimensioniert ist für eine Gemeinde mit rund 9800 Einwohnern. „Nein“, sagt er, pro Woche kämen drei bis fünf Anrufe von Leuten, die in Weil eine Wohnung, ein Grundstück oder ein Eigenheim suchten. „Der Siedlungsdruck in der Region ist enorm“, sagt der Schultes. Viele wollen in den wirtschaftsstarken Kreis Böblingen ziehen mit der geringsten Arbeitslosenquote im Land und großen Weltfirmen sowie einem prosperierenden Mittelstand. Dort würden ständig Mitarbeiter gesucht.

Bauplätze innerorts gibt es nur noch wenige, weil sich in der Kommune viel getan hat. „Wir haben wohnungsmäßig nachverdichtet, jetzt geht nicht mehr viel“, sagt Lahl. Schon in allernächster Zeit, so haben die Planer im Rathaus errechnet, würden 9,8 Hektar Neubauland benötigt. Auch für Dienstleister, die Wohnen und Arbeiten unter einem Dach vereinen möchten. Die Grundstücke, auf denen Weil-Mitte entstehen soll, sind noch ausnahmslos in privater Hand. Lahl hofft, die Eigentümer schnell für das Bauvorhaben gewinnen zu können.

Wettbewerb für den neuen Ortsteil

Der Zeitplan ist ziemlich eng. In die Durchführung eines Wettbewerbs will die Gemeinde 200 000 Euro stecken und die Auslobung im Juni dem Gemeinderat vorstellen. Bereits im Januar 2018 sollen Pläne eingereicht werden, im kommenden März soll ein Preisgericht tagen. „Wir wollen im Jahr 2020 mit dem ersten Bauabschnitt beginnen“, sagt Lahl. Die Erschließungskosten seien noch nicht kalkuliert. „Unter dem Strich“, sagt er, „muss aber auch für uns etwas herauskommen.“