Wenn Kuh Elsa in der Stadt auftaucht, dann wissen die Weil der Städter: Der Bauernmarkt im Spitalhof steht wieder an. Foto: Jürgen Bach

Das Wahrzeichen des Festes in Weil der Stadt begrüßt die Besucher an neuer Stelle. Heimische Erzeuger präsentieren am Wochenende im Spitalhof ihre Produkte.

Sie ist wieder da – die Kuh Elsa, das Wahrzeichen des alljährlichen Bauernmarktes im Spitalhof in Weil der Stadt. Doch in diesem Jahr präsentiert sich das Tier aus Stroh, das Landwirt Thomas Haug aus Schafhauen zusammengeschnürt hat, nicht am Kreisel an der B 295, sondern auf der Grünfläche im Bereich der nördlichen Stadtmauer neben dem Königstor.

Der Grund für diesen Ortswechsel, mit dem die Veranstalter wegen der deutlich geringeren Frequenz von potenziellen Marktbesuchern nicht ganz glücklich sind: Am Kreisverkehr war es nicht mehr möglich, weil dort 20 Meter Abstand zur Straße gehalten werden müssen, erklärte Arietta Spang vom städtischen Ordnungsamt.

Kartoffeln, Käse, Hopfentee

Zum 17. Mal präsentieren am Samstag, 17. September, von 9 bis 16.30 Uhr Landwirte und andere heimische Produzenten ihre Angebotspalette. An zehn Ständen können Besucherinnen und Besucher nicht nur ihre Lebensmittelvorräte auffüllen, sondern auch Leckeres zum Essen vor Ort bekommen. Von geräucherten Würsten vom Schaf über Kartoffeln, Eier, Bauernkäse, Gemüse, Honigprodukte, Obst und Frucht-Seccos bis hin zu allerlei Essigerzeugnissen lässt sich auf dem Markt vieles entdecken.

Mit dabei ist auch die Hechtbrauerei aus Weil der Stadt, die neben Bier auch Senf und Tee aus Hopfen offeriert. Und wer Bedarf an schönen Dingen aus Holz oder Herbstdekorationen hat, wird ebenfalls fündig. Auch „echte“ Tiere sind natürlich wieder mit dabei: Kälber, Hühner, Schafe und Hasen werden eine Art Streichelzoo bilden.

Die Zahl der Anbieter ist kleiner geworden

Traditionell sind die Landfrauen Merklingen-Hausen mit Kaffee und Kuchen, sowie mit Marmelade und Socken aus eigener Herstellung vertreten. „Selbstgestrickte Socken halten viel besser warm“, versicherte Landfrau Henriette Schenk. Und gerade in der bevorstehenden kalten Jahreszeit, wenn es gelte, Energie zu sparen, würden sie gute Dienste leisten, betonte sie.

In früheren Jahren hat es auch schon mehr Anbieter auf dem Bauernmarkt gegeben. „Doch manche haben aus Altersgründen aufgehört und es ist schwer, neue zu finden“, sagte Arietta Spang von der Stadtverwaltung. Es sei doch ein großer Zeitaufwand für die Teilnehmer damit verbunden. „Unser Hauptanliegen ist es, den Verbrauchern zu zeigen, dass es hier vor Ort produzierte Lebensmittel gibt.“

Je später die Ernte, desto schlechter der Ertrag

Die Frage nach der diesjährigen Ernte lässt sich laut Landwirt Manfred Nuber, der hauptsächlich Obst anbaut, mit Blick auf die lang anhaltende Trockenheit auf den Nenner bringen: „Je später, desto schlechter.“ So habe es bei den Kirschen noch keine Probleme gegeben, bei Äpfeln und Zwetschgen seien die Früchte deutlich kleiner und bei den späten Apfelsorten liege die Hälfte jetzt schon am Boden, sagte Nuber, der auch Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landratsamt Böblingen ist. Bei der Menge habe es deutliche Ausfälle gegeben, die Qualität sei allerdings gut.

Auch Thomas Haug konnte bei seinen Frühkartoffeln eine „relativ normale Ernte“ einfahren. Die Haupternte steht bei ihm jetzt erst unmittelbar bevor. Aber schon jetzt könne er erkennen, dass es wenige und kleine Knollen seien, „aber die Qualität ist natürlich top“, betont er. Starke Einbrüche verzeichnete er hingegen beim Silomais und beim Gras. Die Trockenheit hat hier ganze Arbeit geleistet.