Ob bunte Einhörner, Paw Patrol oder Elsa – im Winterwunderland in Asperg (Kreis Ludwigsburg) bekommen nicht nur die Kleinsten große Augen. Oswin Nitschke hat einen besonderen Ort zum Staunen geschaffen.
Ein roter Teppich führt die Besucher über einen Rundweg hinein in eine leuchtende Traumwelt. Neben Marshall und Chase aus der Kinder-Zeichentrickserie „Paw Patrol“ reihen sich Winnie Puh, Donald Duck und bunte Einhörner aneinander. Anna und Elsa aus dem Film „Die Eiskönigin“ dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen. „Ich habe diesmal die Wünsche der Kinder vom letzten Jahr umgesetzt“, sagt Oswin Nitschke. So begegnen den kleinen und großen Gästen rund ums Haus verschiedene Charaktere aus Film und Fernsehen. Doch nicht nur moderne Figuren sind Teil der Dekoration. „Die kleinen Hartplastikfiguren, die am Eingang stehen, sind etwa 40 Jahre alt. Die habe ich schon als Kind in den Garten getragen“, erzählt der Asperger.
Tag und Nacht vorbereitet
Nachdem der 36-jährige Familienvater sein Haus im Oktober zum Thema Halloween geschmückt hatte, verbrachte er die vergangenen Wochen damit, sein Einfamilienhaus in ein Weihnachtswunderland zu verwandeln. „Ich habe mir zwei Wochen frei genommen und Tag und Nacht damit verbracht, die Beleuchtung und Dekoration anzubringen.“
Und das hat sich gelohnt: Täglich besuchen dutzende Familien das Weihnachtshaus in Asperg. Nach neun Jahren hat sich die besondere Attraktion in der Region herumgesprochen. „An den Wochenenden stehen die Menschen hier oft Schlange“, sagt Nitschke. „Wenn der Nikolaus kommt, sind es hunderte Kinder, die ein kleines Geschenk haben wollen.“ Sohn Noah findet es meist cool in dem besonderen Haus zu wohnen. „Ich finde es nur schade, dass manche Leute Dinge kaputt machen“, sagt der neunjährige Schüler. „Ich wünsche mir, dass die Eltern besser auf ihre Kinder achtgeben. Das ist kein Spielplatz“, ergänzt Nitschke. „Und sollte doch mal was kaputt gehen, kann man mir immer Bescheid geben.“
Nitschke will Menschen eine Freude bereiten
Vor neun Jahren hat er seinen Garten zum ersten Mal für die Allgemeinheit geöffnet. „Das war kurz nach der Geburt unseres ersten Sohnes“, sagt er. „Ein Kind wollte sich unbedingt unsere Dekoration im Garten anschauen, der Vater hat es verboten, weil man ja nicht einfach in einen fremden Garten gehen kann.“ Nitschke fand es schade, dass nur seine Familie die aufwendige Dekoration betrachten konnte und entschied sich dazu, auch ihm fremde Menschen eine Freude zu bereiten. So entstand nach und nach das Weihnachtswunderland.
Am besten gefällt Nitschke die Eislandschaft mit der Eiskönigin. „Doch am meisten Nerven hat mich die Unterwasserwelt gekostet“, berichtet er. Erst beim dritten Versuch habe er es geschafft, den Sand zuverlässig am Boden festzukleben. „Nach Sprüh- und Bastelkleber hat nur noch Epoxidharz geholfen.“ Doch genau das ist für den Bastler der Reiz. „Ich mag die kleinen Details und Feinheiten. Die Korallen in der Unterwasserwelt habe ich aus Ästen selbst gemacht.“
Regelmäßig gibt es besondere Aktionen
Etwa 100 000 LEDs hat Nitschke rund um sein Haus verbaut. „Das kostet mich etwa 900 bis 1000 Euro für Strom in den sechs Wochen.“ Die erhöhten Stromkosten stören ihn aber wenig. „Jedes Hobby kostet Geld“, sagt er. „Früher habe ich teure Tanzstunden genommen, heute gebe ich eben Geld hierfür aus.“ Neben der Lichterausstellung bietet die Familie auch Waffeln, Glühwein und Punsch auf Spendenbasis an. Außerdem kommt sonntags gegen 17 Uhr ein Pony zum Weihnachtshaus. „Es hat eine schöne Decke an und bringt Elsa mit. Ich selbst bin dann als Olaf verkleidet.“
Zum ersten Mal konnte Nitschke auch einen Sponsor für sein Weihnachtswunderland begeistern. „Der Stuckateur Schäfer war vergangenes Jahr hier und hat gesehen, dass die Leute kaum etwas für den Punsch oder die Waffeln bezahlen“, sagt Nitschke. Der Unternehmer unterstützt das Weihnachtshaus mit einem Geldbetrag und sponserte das Epoxidharz. Auch die Apotheke, der Edeka im Ort und das Gummibärenland haben Süßigkeiten für die Nikolausgeschenke gespendet.
Das Weihnachtswunderland in Asperg
Öffnungszeiten
Das Weihnachtswunderland leuchtet noch bis zum 6. Januar 2025. Täglich von 17 bis 20 Uhr können Besucher die Lichtinstallationen betrachten.
Aktionen
Familie Nitschke bietet Waffeln, Punsch und Glühwein gegen eine Spende an. Sonntags um 17 Uhr kommt ein Pony zum Weihnachtswunderland und bringt eine Überraschung mit.