Darija Dulabic ist ehrlich gewesen – und dafür belohnt worden. Foto: privat

Darija Dulabic hat einem Rentner in Steinheim eine große Freude bereitet. Er hatte seinen Geldbeutel verloren.

Es ist eine Geschichte, wie man sie schöner vor Weihnachten kaum erleben kann – und die voller Nächstenliebe steckt. Erst findet die Steinheimerin Darija Dulabic einen gut gefüllten Geldbeutel. Über kuriose Umwege findet dieser schließlich zu einem 81-Jährigen zurück. Und dessen Familie überrascht dann die ehrliche Finderin.

Im Geldbeutel sind unter anderem 600 Euro

Doch von vorne: Die 40-Jährige hatte am vergangenen Freitag gegen 12 Uhr auf einem Parkplatz in der Bahnhofstraße einen verlorenen Geldbeutel entdeckt. In diesem befanden sich neben verschiedenen Karten und Dokumenten auch 600 Euro Bargeld. Die ehrliche Finderin wollte das Portemonnaie zum Fundbüro bringen. „Das hatte aber schon zu, also bin ich zum Polizeiposten nach Steinheim gegangen und habe den Geldbeutel dort abgegeben“, erzählt die Steinheimerin am Montagmittag. Ein Beamter versuchte daraufhin, den vermeintlich in Waldbronn (Landkreis Karlsruhe) wohnhaften Eigentümer zu kontaktieren. Da er aber niemanden erreichen konnte, verständigte er den für Waldbronn zuständigen Polizeiposten Albtal – und hier wird die Sache kurios.

Polizist, der die Meldung entgegen nimmt, ist der Neffe

Wie es der Zufall so will nahm dort ausgerechnet der Neffe des Eigentümers des Geldbeutels die Meldung entgegen – an seinem letzten Arbeitstag nach 42 Jahren Dienstzeit. Er konnte diesen sofort seinem 81-jährigen Onkel zuordnen: der lebt in einem Seniorenheim in Steinheim und ist inzwischen wieder im Besitz seiner Dokumente. Ebenso wie der Telefonnummer und Adresse der Finderin.

Darija Dulabic ist so etwas selbst schon passiert

„Die Familie hat mich angerufen. Sie wollte in den nächsten Tagen bei mir vorbeikommen, aber ich bin nicht da“, erzählt die gebürtige Kroatin, die sich über den Anruf sehr gefreut hat. Umso größer war dann die Überraschung, als sie ein Päckchen in ihrem Briefkasten fand – mit zehn Prozent Finderlohn, Pralinen und einer lieben Karte. „Mit so etwas habe ich gar nicht gerechnet“, sagt die Pflegerin. Für sie sei es selbstverständlich gewesen, den Geldbeutel bei der Polizei abzugeben. „Mir ist so etwas nämlich auch schon passiert. In Kroatien habe ich meinen Geldbeutel beim Einkaufen verloren. Daheim habe ich es dann gemerkt. Zum Glück hatte ihn jemand beim Info-Punkt abgegeben“, berichtet sie und fügt an: „Ich hätte mich damals gerne ebenfalls bedankt, es gab aber keine Daten.“ Umso schöner sei das Ende deshalb nun in diesem Fall.