Auf dem Barock-Weihnachtsmarkt in Ludwigsburg wurden die drei schönsten Hütten prämiert. Der Gewinner entführt die Besucher auf eine Alm. Die Stadt zieht eine erste positive Weihnachtsmarkt-Bilanz und gibt Pläne für den Arsenalplatz bekannt.
Jonas Petersen strahlt über beide Ohren als er von Christoph Adels, Abteilungsleiter Veranstaltungen von Tourismus und Events in Ludwigsburg, für seinen Almpizza-Stand den Preis für die schönste Hütte auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt überreicht bekommt. „Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet“, sagt Petersen. „Wir haben unsere Hütte einfach so geschmückt, dass es schön aussieht.“
Dabei hat sich das Team ordentlich ins Zeug gelegt. Neben Tannenreisig und Mistelzweigen befinden sich ein alter Leiterwagen, ein Weinfass und alte, bunt bemalte Milchkannen, auf dem Dach der Hütte. Alles passend zum Thema Alm. Außerdem ist die Hütte stimmungsvoll beleuchtet. Seine Almpizza und den Bio-Glühwein preist Petersen auf selbst gemalten Schildern an. Auch die Auslage der Almpizza und den restlichen Zutaten ist ansprechend gestaltet. „Wir freuen uns riesig über den Preis und dass es auch von den Gästen geschätzt wird.“ Der Stand von Petersen ist zum zweiten Mal auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt.
Unabhängiges Bewertungssystem
Drei unabhängige Mitarbeiter des städtischen Eigenbetriebs Tourismus und Events bewerteten die Stände nach verschiedenen Kriterien. „Bei dem Bewertungsbogen gehen wir teilweise stark ins Detail“, erklärt Jana Schwarz vom Marketing. „Gibt es einen Bezug zum Barock? Wurde auch das Dach geschmückt? Wie wird die Ware präsentiert? Das sind nur einige Beispiele.“ Auch das Farbkonzept, mit grünen und goldenen Akzenten, oder die Beleuchtung spiele eine Rolle. „Natürlich bleiben uns da die kleinen, liebevoll gestalteten Details wie beispielsweise besondere Schilder nicht verborgen.“ Nachdem das Team anhand der Bewertungsbogen die ersten fünf Plätze ermittelt hat, können die Besucher über Instagram über die drei schönsten Hütten abstimmen. Knapp 500 Stimmen kamen so in diesem Jahr zusammen.
Drittplatzierter spendet sein Preisgeld
Über den zweiten Platz kann sich der Stand Azienda San Lorenzo freuen. Die Hütte ist, im vergleich zu anderen, eher schlicht gehalten. Passt mit dem grünen Tannenzweigen allerdings gut ins Farbkonzept. Auch das geschmückte Dach und die vielen, schön gestalteten Schilder, wurden positiv bewertet. Lorenzo ist mit seinen italienischen Waren auch regelmäßig auf dem Wochenmarkt zu finden. Platz drei geht in diesem Jahr an die Hütte von Harry Diegel mit seinen Holzschnitzereien. „Ich freue mich und bin unfassbar stolz“, sagt der Hüttenbetreiber. 2022 habe er den ersten Preis bekommen. „Damals und auch heute spende ich das Preisgeld an den Verein Gemeinsam nicht alleine.“ Im nächsten Jahr wird Diegel zum 30. Mal auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt sein. Neben einer Plakette erhielten die Sieger ein Preisgeld von 300, 200 und 100 Euro.
Mehr Besucher als im Vorjahr
Vor dem letzten Marktwochenende zieht der Veranstalter eine positive Bilanz. Bei überwiegend idealen Wetterbedingungen wurde die Marke von 800 000 Besucherinnen und Besuchern aus dem Vorjahr deutlich übertroffen: „Wir gehen davon aus, dass bis zum Ende am kommenden Sonntag mehr als 900 000 Menschen den Ludwigsburger Barock-Weihnachtsmarkt besucht haben werden“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer Elmar Kunz. Mit Blick auf die Besucherzahl sei dem Veranstalter die Aufenthaltsqualität der Gäste wichtig. „Es geht nicht darum, dass immer mehr Menschen unseren Markt besuchen, sondern um die Qualität.“ Die Gäste sollen genug Platz haben – auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl. Auch die Mischung aus Lebensmittelständen und Kunsthandwerk sei dem Team wichtig.
Wintermarkt auf dem Arsenalplatz?
Mit Perspektive auf das nächste Jahr legt das Veranstaltungsteam den Blick auf den neu gestalteten Arsenalplatz. „Im Sommer wird dieser eingeweiht, wir schauen gerade was dort in Sachen Weihnachtsmarkt machbar ist.“ Geplant sei ein unabhängiger Wintermarkt, der bis in den Januar geöffnet bleibe. Was allerdings schon klar ist: Der Arsenalplatz soll mit zwei großen Lichtinstallationen weihnachtlich beleuchtet werden.
Wer sich die prämierten Stände anschauen möchte, hat noch bis Sonntag, 22. Dezember Zeit dazu. Am 28. Dezember findet der Wochenmarkt wieder auf dem Marktplatz statt. Dann unter den wachsamen Augen der Engelsbeleuchtung.