Der Weihnachtsmarkt ist im Innenhof des Alten Schlosses feierlich und mit Sternenglanz eröffnet worden. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der Countdown läuft: Seit Mittwochabend stimmt Stuttgarts Weihnachtsmarkt seine Besucher auf die Festtage ein. Mit 31 Tagen ist er in diesem Jahr so lang wie selten.

Stuttgart - Das Wetter hat es gut gemeint mit all jenen, die beim Auftakt des Weihnachtsmarkts im Alten Schloss dabei waren: Es blieb trocken und vergleichsweise mild beim Startschuss im mit Sternen beleuchteten Innenhof. Stuttgarts Erster Bürgermeister Michael Föll erinnerte an die Menschen in Krieg und Verfolgung. „Wir wollen zumindest in unserer Stadt ein Zeichen der Hoffnung setzen, dass es eben auch anders geht, dass Menschen aus über 170 Nationen friedlich und tolerant zusammenleben können“, sagte er, bevor er um 17.15 Uhr den Weihnachtsmarkt für eröffnet erklärte.

Was wird beim Weihnachtsmarkt geboten? 285 dekorierte Stände wetteifern bis zum 23. Dezember um Käufer. Angeboten wird Festliches wie Kerzen, Karten und Kugeln, viel Handgefertigtes, warme Kleidung für die kalten Tage – und natürlich Leckereien und heiße Getränke. Die Budenstadt erstreckt sich vom Königsbau über den Karls- und Schillerplatz bis zum Marktplatz.

Und was gibt es für die Kinder? Auf die kleinen Besucher warten auch in diesem Jahr Klassiker wie die Mini-Eisenbahn und verschiedene Karussells. Wer gerne bastelt, kann Kerzen ziehen oder selbst ein Lebkuchenherz verzieren. In der Weihnachtswerkstatt im Rathaus dürfen Drei- bis Zehnjährige jeweils mittwochs bis freitags von 15 bis 19 Uhr sowie samstags von 12 bis 16 Uhr unter Aufsicht Baumschmuck oder Geschenke herstellen, während ihre Eltern in Ruhe durch die Geschäfte ziehen.

Wie lange ist der Markt geöffnet? Nachtschwärmer können sich freuen, denn sie dürfen in diesem Jahr etwas länger durch die Budenstadt schlendern. Freitags und samstags wird der Markt erstmals bis 22 Uhr geöffnet sein. Bei der langen Einkaufsnacht am 17. Dezember läuft der Betrieb sogar von 10 bis 22.30 Uhr. Der Verkauf startet meist um 10 Uhr, sonntags um 11 Uhr.

Wie viele Besucher werden erwartet? Die Veranstalter von in.Stuttgart rechnen mit 3,5 bis 4 Millionen Besuchern. Der Weihnachtsmarkt, der nach ihren Angaben zu den größten in Europa gehört, lockt Jahr für Jahr auch etliche Busse voller Menschen aus dem Ausland in die Landeshauptstadt. Vor allem aus der Schweiz kommen viele Besucher, aber auch aus anderen Nachbarländern wie Frankreich, Italien, Österreich und den Beneluxstaaten. Der Andrang an den Wochenenden ist so groß, dass Hotelbetten schon mal knapp werden können. Was wird für die Sicherheit getan? Die Polizei mischt sich diesmal mit mehr Beamten unters Volk. An vielen Zugängen sind Helfer für die Besucher ansprechbar. Auch sollen uniformierte Polizisten das Sicherheitsgefühl auf dem Markt stärken. Der private Ordnungsdienst wird abends verstärkt, um eingreifen zu können, falls ein größeres Gedränge entstehen sollte.

Wie wird die Innenstadt herausgeputzt? Rund 180 Nadelbäume und rund 500 Bund Tannenreisig verleihen der City eine weihnachtliche Note. Im Alten Schloss sowie auf Schloss-, Markt- und Schillerplatz stehen vier mehr als 20 Meter hohe Fichten. Allein die Rotfichte auf dem Schlossplatz wird mit mehr als 40 000 LED-Birnchen beleuchtet. Am Rathaus funkeln noch einmal rund 10 000 energiesparende Lichter.

Wohin mit dem Wagen? Selbst ohne Feinstaubalarm empfiehlt es sich, nicht unbedingt mit dem Auto in die City zu fahren. Deshalb werden an Wochenenden und Brückentagen vier zusätzliche Park-and-ride-Anlagen eingerichtet, so dass bis zum 8. Januar insgesamt mehr als 6200 Stellplätze zur Verfügung stehen. Die größten Anlagen sind am Neckarpark sowie am Martin-Schrenk-Weg in Bad Cannstatt. Weitere finden sich etwa in Heslach, Feuerbach, Degerloch und Vaihingen.