Adventlicher Zauber erfreut die Besucher des Kornwestheimer Weihnachtsmarkts. Foto: Simon Granville

Der Weihnachtsmarkt trotzt dem widrigen Wetter und lockt mit einem ansprechendem Angebot die Besucher auf den Marktplatz.

„Leider ins Wasser gefallen“ hätte eine halbe Stunde vor Beginn als Zusatz zu einer Absage des Weihnachtsmarktes in Kornwestheim nicht sehr überrascht. Aber Absagen stand eh nicht an, trotz des lausigen Wetters mit ordentlich Regen noch bis kurz vor dem Start. Wie ein Statement der Kornwestheimer wirkte da ja schon, dass ringsum und auch in der Tiefgarage Parkplätze kaum noch zu haben waren. Sowieso ließ das Jugendblasorchester musikalisch den Schnee schon ein wenig vorweg leise rieseln, und auch wenn das nicht umgehend magische Wirkung entfaltete, so machte es doch sogleich gute Laune.

 

60 Stände erzeugen eine angenehme Vorweihnachtszeit

Breiter noch machte diese gute Stimmung bei den nun schon nicht mehr wenigen, fix entschlossenen Fans des Weihnachtsmarktes Oberbürgermeister Nico Lauxmann bei der offiziellen Eröffnung. Angesichts der mit Sinn fürs Ganze und mit viel Liebe zum Detail geschmückten Marktstände fiel es ihm leicht, all den Akteuren der Vereine und Organisatoren, die die rund 60 Marktstände vorwiegend bespielten, herzlich fürs Engagement zu danken und den Besucherinnen und Besuchern eine angenehme, genussreiche Vorweihnachtszeit zu wünschen. Und weil das Stadtoberhaupt verkündete, dass spätestens in vier Stunden, um 18 Uhr also, kein Tropfen mehr fallen werde, ließ Petrus in der Folge immer mal wieder über längere Passagen das Einklappen der Schirme zu.

Wenn manche sich noch nicht voll angefreundet haben mit den nun zum dritten Mal genutzten Standort Marktplatz und noch ein wenig der „ganz anderen Atmosphäre“ im mittelalterlichen Dorf nachtrauern, so lobten sie zwar nicht die nun offensichtlich raumgreifenden Fluchtgassen von Sankt Bürokratius, räumen aber doch ein, dass auch dieser Weihnachtsmarkt punkten kann: mit dem optisch ansprechenden, geschlossenen Bild der ausgeschmückten Gassenszenerie und nicht zuletzt mit einem durchweg attraktiven, weihnachtstauglichen Angebot.

Auf dem Weihnachtsmarkt gibt es alle möglichen Schätze zu entdecken. Foto: Simon Granville

„Nix da Nostalgie oder schlechtes Wetter, Weihnachtsmarkt ist immer schön!“ freut sich Karin Krüger, die selbst lange mit Kunsthandwerklichem im Alten Dorf präsent war und deren Tochter nun in ihre Fußstapfen getreten ist. Etwa mit grandiosen Sternen, aus Blättern alter Bücher gebastelt. Nebenan ist „fein geseift“ nicht minder nicht nur ein Hingucker, wie zahlreiche andere Stände mit selbstgefertigten Weihnachtsprodukten aller Art. „Mann strickt mit“ am Awo-Stand, was Udo Schumann ebenso warm hält wie einschlägige Getränke die Gäste. Beschwipster Bratapfelpunsch ist ein Hit bei der Jugendfarm, wo Frida und Ricarda, beide acht Jahre jung, ihre „Handwärmer“ in Form von Waffeln und dem Becher mit Kinderpunsch langsam wegessen und wegtrinken.

Bis hin zu afrikanischen Spezialitäten

Frappierend abwechslungsreich ist das kulinarische Angebot, das von schwäbischen bis zu afrikanischen Spezialitäten reicht. Und im Prinzip für mindestens zwei Weihnachtsmärkte könnte anderswo das Beiprogramm mit Kulturbühne und Livemusik im Dreiviertel-Stundentakt reichen, Artistik und „Lichtgestalten“ obendrauf. Nach anderthalb Stunden hatte der Nikolaus seinen Sack am Samstag schon zweimal nachgefüllt. Und richtig prächtig wurde es, als am zweiten Adventssonntag zum Weihnachtsmarkt großteils sogar die Sonne lachte.