Die Gospelweihnacht des Chors aus Ludwigsburg-Eglosheim war ein voller Erfolg. Starke Solistinnen begeisterten.
Sterne sieht man in der Vorweihnachtszeit allerorten, Sterne allerdings, die auch noch singen, eher selten. Doch die Chorszene Ludwigsburg ist mit ihnen gesegnet: Mit seiner Gospelweihnacht sorgten die „Abendsterne – Der Chor“ zwei Mal hintereinander für ein ausverkauftes Haus in Eglosheim. In der St. Thomas Morus-Kirche zauberte das mehr als 60 Stimmen starke Ensemble eine festliche Stimmung in den hohen Raum des Gotteshauses. Mehr als 850 Besucher applaudierten heftig für schwungvolle Gospelsongs und Weihnachtslieder.
Das Konzert startete mit flotten, ausdrucksstarken Gospels wie „Halleluja“, „Salvation and Glory“ und „I am One“. Oft erklangen zunächst verhaltene Passagen, bevor sich die Stücke zu Dynamik und Jubel steigerten, zum intensiven Lobpreis Gottes. Solistinnen begeisterten mit starken Auftritten, beispielsweise Heidi Hafendörfer bei „On my Way“ oder Andrea Eichhorn bei „Sing a new Song“. Beide nahmen die Zuhörer mit hinein in ihr Gotteslob; sie trugen buchstäblich die Botschaft unter die Menschen, sangen im Mittelgang der Kirche.
Abendsterne sangen sauber und mit Wärme und Herz
Jörg Thum als Chorleiter hatte sein großes Team bestens aufgestellt und vorbereitet. Die Abendsterne sangen nicht nur sauber, sondern auch mit Wärme und Herz. Sehr schön war es, als sich beim Song „My Promise“ Tenöre und Bässe der Männer mit den hellen Frauenstimmen, Sopran und Alt, abwechselten, ein reizvoller Dialog. Die Männer bekräftigten die Zusage Gottes: „I am with you till the end of time“.
Diesen Chor hört man nicht nur gerne, man sieht ihm auch gerne zu. Eine gut eingeübte Choreografie und Körpersprache zeichneten nicht nur die Solisten aus. Immer wieder führten Chormitglieder „Gespräche“, zeigten mit Gesten und Mimik, was ihnen das Gesungene bedeutete. Diese Sänger leben, was sie singen – dieses Konzert war eine Art Gottesdienst.
Nach einem Gedicht des Abendstern-Kindes Sophia erklangen die traditionellen Lieder: Zunächst das fröhliche „Marys Boychild“, gefolgt vom internationalen Christfest-Evergreen „Feliz Navidad“. Das Publikum saß dicht gedrängt, ging bei den populären Rhythmen voll mit und sparte nicht mit Beifall.
Weitere Klassiker verstärkten die festliche Stimmung. Das war ruhiger als der flotte, mitreißende Sound am Anfang, aber auf diese Weise gelang ein in sich rundes, klang- und stimmungsvolles Konzert. „Oh du fröhliche“ weckte gewiss bei vielen in der Kirche intensive Gefühle, und mancher sang auch schon leise mit. Voll mit einstimmen durften die Zuhörer bei dem Weihnachtslied schlechthin: „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Hier bewiesen die Abendsterne, dass sie auch viele Nuancen von Feingefühl und Sensibilität beherrschen. In der Lightshow kreisten helle Sternenflecke am blauen Kirchenhimmel – das passte gut zusammen.
Der Segen, andächtig intoniert und gesprochen von Christoph Hohn, bildete den angemessenen Abschluss. Viele Zuhörer verließen die Kirche in freudiger und gelöster Stimmung – ein großes Kompliment für die Abendsterne, die mit ihrem intensiven Konzert diesen Dritten Advent zum Funkeln gebracht haben.