Die evangelische und katholische Kirche und 17 soziale Einrichtungen sowie Geschäfte unterstützen die Aktion Weihnachtsfreude. Wie funktioniert sie und wie kann man helfen?
Die Vorbereitungen für die Aktion Weihnachtsfreude, die zum 15. Mal in Bad Cannstatt stattfindet und bei der Wunschzettel an Bäumen aufgehängt werden, laufen längst auf Hochtouren: Wie Pfarrer Alexander Stölzle von der evangelischen Stadtkirchengemeinde Bad Cannstatt erläutert, wurden die Wunschzettel eingesammelt, im Haus der Familie laminiert und in der Cannstatter Brücke mit Bändern versehen. Die ersten Zettel werden am Samstag vor dem ersten Advent an den Wunschbaum vor der Stadtkirche gehängt. Es gibt auch einen Wunschbaum vor der Lutherkirche, von dem die Bürgerinnen und Bürger die Wünsche vom Baum nehmen und erfüllen können, mit Geldspenden, Gutscheinen oder Geschenken.
Abgabe der Geschenke in der Stadtkirche
17 soziale Einrichtungen und der Betriebsrat von Mahle, die Stadtkirche, Lutherkirche, die Katholische Gesamtkirchengemeinde sowie die Geschäfte Divina Marina und der Glaszauber machen mit. Bis zum 24. Dezember können die Bürger die Geschenke während der „Kirche offen“ abgeben, dienstags und donnerstags von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr direkt in der Stadtkirche, zu den Öffnungszeiten beim Glaszauber am Marktplatz oder bei Divina Marina hinter der Stadtkirche sowie im Pfarrbüro in der Hallstraße 20 (dienstags und freitags von 9 bis 11.30 Uhr). Stölzle sagt, die Bedürftigkeit vieler Menschen sei gewachsen. „Man hat weniger im Geldbeutel und muss noch stärker sparen als zuvor“, sagt der Pfarrer. Da seien Geschenke, die man sich sonst nicht leisten könne, „ein besonderer Moment der Würde“. Auf der anderen Seite sieht er auch, „dass Menschen in Armut aus dem Fokus der Gesellschaft fallen“. Die Aktion solle für das Thema Armut sensibilisieren.
Inzwischen auch die untere Mittelschicht von Armut betroffen
Besonders Kinder und ältere Menschen treffe die momentane wirtschaftliche Lage besonders hart, erläutert Stölzle. Aber inzwischen habe es auch die untere Mittelschicht erreicht. „Junge Familien müssen teilweise auf engstem Wohnraum in überteuerten Wohnungen leben“, sagt der Cannstatter Pfarrer. Da sei man froh, wenn man irgendwie über die Runden komme. Bescherung ist nach dem ökumenischen Gottesdienst am dritten Advent. Geschenke können bis 24. Dezember abgegeben werden.
Stölzle freut sich über die gute ökumenische Zusammenarbeit: Anne Sontheimer von der katholischen Gesamtkirchengemeinde sammelt die Wünsche ein und leitet sie weiter. Die Organisation laufe hauptsächlich übers Pfarramt.