Freie Fahrt für die Fichte: Am stählernen Arm des Baggers von Landschaftsgärtner Richard Veith hängend wurde der Baum zum Löwen-Platz gebracht. Foto: Georg Friedel

Eine Rotfichte schmückt seit vergangenen Samstag den Löwen-Platz. Der Weihnachtsbaum stammt aus dem Garten von Peter Vogt. Nachdem der Stamm dort abgesägt war, schwebte der Baum kurzfristig am stählernen Arm eines Baggers auf der Solitudestraße.

Weilimdorf - Er gehört zu Weihnachten wie das Christkind, die Krippe und der Nikolaus: der Weihnachtsbaum. So gesehen kann nun in Weilimdorf das Weihnachtsfest kommen. Seit vergangenem Samstag schmückt eine etwa zehn Meter hohe Rotfichte den Löwen-Platz. Sie stammt aus dem Garten von Peter Vogt, der an der Thaerstraße wohnt. „So klein war sie vor 30 Jahren“, zeigte Vogt und senkte die flache Hand bis etwa 20 Zentimeter über den Boden. In der Wutachschlucht war ein Wanderer oder Sonntagsausflügler auf die Jungfichte getreten: „Sie war umgeknickt, da habe ich das arme Ding mitgenommen und bei mir in den Garten gesetzt“, berichtete Vogt. Mit seiner Videokamera filmte er am Samstag, wie sein einstiger nadelnder Winzling nun in aller Pracht zum schön geschmückten Weihnachtsbaum mutierte.

Nachdem die Späne geflogen, der Stamm durchtrennt und die kreischenden Motorsägen abgestellt waren, schwebte der Baum am stählernen Arm des Baggers von Landschaftsgärtner Richard Veith erst aus dem Garten der Familie Vogt und dann mit der sichernden Eskorte der Freiwilligen Feuerwehr Weilimdorf (FFW) auf der Solitudestraße in Richtung Löwen-Platz.

Gut 200 Meter ging es so im Schritttempo voran. Vorneweg marschierte auf der für den Verkehr kurzfristig gesperrten Magistrale Michael Schrade. Der Freie-Wähler-Bezirksbeirat packte beim Transport und Aufstellen des Baumes mit seinem Vater Manfred an. „Ich mach das jetzt bestimmt schon über 30 Jahre“, sagte Manfred Schrade – egal, ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint. Ganz früher schaute ihm sein Sohn noch als Knirps vom Rand des Löwen-Platzes zu, wenn der Baum am Haken hing und der Papa ihn zusägte, ins Lot brachte und mit anderen Helfern in der dafür vorgesehenen Hülse im Boden des Löwen-Platzes versenkte. Inzwischen kümmern sich Michael Schrade und dessen Kumpel Andreas Grieb um diesen Part – genauso wie um das spätere Anbringen der Lichterketten. Mit von der Partie waren beim Sichern und Aufstellen des Baumes auch Helfer der FFW, sowie die WeilAktiv-Vorstände Ralf Futterknecht und Eckhardt Binder: „Manche Stadtbezirke beauftragen externe Firmen, um ihren Weihnachtsbaum aufstellen zu lassen, bei uns machen dies ausschließlich ehrenamtliche Kräfte“, sagt Binder.