Lieber Nikolaus, ich wünsche mir, dass es künftig schon im Januar Schoko-Weihnachtsmänner, Lebkuchen und Zimtsterne gibt. Foto: dpa

Der Sommer ist noch nicht mal vorbei, da gehen in den Weihnachtspostämtern schon die ersten Briefe an Christkind, Weihnachtsmann und Nikolaus ein.

St. Nikolaus - Das Thermometer klettert auf 30 Grad, der Sommer will nicht so recht gehen, doch in deutschen Kinderzimmern laufen schon die ersten Vorbereitungen für die nächste Saison. Seit vier Wochen bekomme der Nikolaus wieder Post, sagt Sabine Gerecke vom Postamt im saarländischen St. Nikolaus, mehrere Hundert Briefe seien bereits eingegangen. Einige Kinder schrieben aus dem Urlaub. „Andere wollen gerne die Ersten sein, die ihren Wunschzettel abgeben, sodass nichts mehr schiefgehen kann“, sagt die Leiterin der Kinderbriefaktion. „Eigentlich ist es unvorstellbar, doch die Kinder denken schon an Weihnachten.“

Doch so unvorstellbar ist das gar nicht, schließlich hat auch der Einzelhandel schon zart darauf hingewiesen, dass der Nikolaus langsam anfangen sollte, den Rentierstall auszumisten und den Schlitten herzurichten. Wurden in den Regalen doch bereits die ersten Lebkuchen und Zimtsterne gesichtet. In Heilbronn sogar schon Mitte Juli.

Dabei ist der Nikolaus noch mit den Wünschen aus dem Vorjahr beschäftigt. 500 Kinder warteten noch auf eine Antwort, berichtet Gerecke. Deren Briefe waren eigentlich für vorige Weihnachten gedacht, trudelten aber erst im Januar und Februar ein. Sie stammten vor allem aus China, Russland und Italien.

Der Nikolaus kommt aus dem Briefeschreiben nicht mehr raus

Über zu wenig Post kann sich der Nikolaus ohnehin nicht beklagen: 2017 verzeichnete das älteste Weihnachtspostamt Deutschlands einen Rekord: Der Nikolaus antwortete auf 22 583 Schreiben aus 44 Ländern. Das muss Ansporn sein, selbst zum Füller zu greifen. Es gibt viel zu tun, schließlich sollte es auch in Stuttgart, Waiblingen und Ludwigsburg bereits im Juli Lebkuchen und Zimtsterne geben.

Wünsche aber bitte nicht per Email schicken! „Der Nikolaus steht nach wie vor steht auf klassische Briefe“, sagt Gerecke: „Er ist nicht ganz so modern. E-Mails beantwortet er eigentlich nicht.“ Falls es Befürchtungen geben sollte, dass Wünsche im Saarland zu lange liegen bleiben, hier noch ein Tipp: Der Nikolaus ist auch im niedersächsischen Nikolausdorf erreichbar. Das Christkind antwortet aus Engelskirchen (Nordrhein-Westfalen), Himmelpforten (Niedersachsen) und Himmelstadt (Bayern). Der Weihnachtsmann meldet sich aus Himmelsthür in Niedersachsen und aus dem brandenburgischen Himmelpfort.