Frei nach Tagesschau.de: Merkel (links) Amal Clooney und ihr Mann, ein Schauspieler Foto:  

Was trinken die Stars auf der Berlinale. Die Frau unseres Weinkolumnisten Michael Weier bleibt beharrlich dabei: Champagner natürlich. Während die Verantwortlichen der Württemberger Weinwerbung überzeugt sind: Wein aus Württemberg natürlich! Denn die Genossen sind offizielle Partner der Filmfestspiele.

Stuttgart - Dieser Mensch hat eine ganz besondere Flasche verdient. In Berlin finden derzeit die Filmfestspiele statt, mit besonders prominenten Gästen hat sich dabei die Bundeskanzlerin getroffen. Und bei der Tagesschau schrieb jemand unter das Foto: Bundeskanzlerin Merkel hat sich heute mit der international renommierten Menschenrechtsanwältin Amal Clooney getroffen, um über die Flüchtlingskrise zu sprechen. Clooney kam in Begleitung ihres Mannes, einem Schauspieler.

Ist das nicht großartig? Der große Star der Berlinale steht auf einmal in zweiter Reihe. Wobei der Verdacht schon nahe liegt, dass sich die Kanzlerin eher im Licht des schönen Georges sonnen wollte, eine andere Variante wäre: Durch den Ehemann, den Schauspieler, wollte Frau Merkel an Württemberger Wein ran kommen! Denn wie in den vergangenen Jahren schenken unsere Genossen bei der Berlinale aus. Genauer: Die Schauspielerinnen Meryl Streep, Kirsten Dunst, Charlize Theron, Emma Thompson oder Julianne Moore trinken Riesling der Weinkellerei Hohenlohe, Lemberger wahlweise von den Weingärtnern Stromberg-Zabergäu, der Zentralgenossenschaft, den Weingärtnern Cleebronn-Güglingen oder einen Syrah vom Collegium Wirtemberg. Da ich dort als Mitglied Nummer 452 fungiere, sehe ich das sehr positiv. Im Prinzip schenke ich Kirsten Dunst reinen Wein ein!

Meine Frau hat diese These ja vehement bestritten, ihrer Meinung nach trinken solche Stars keinen Wein, sondern nichts anderes als Champagner. Wäre meine Frau ein Star, sie würde es so machen. Kürzlich lief mir allerdings Ulrich-M. Breutner über den Weg, der die Werbung für unsere Württemberger verantwortet. Strahlend marschierte er auf mich zu: „Doch! Die trinken dort alle unseren Wein. Und eben keinen Champagner!“

Ich verstehe durchaus, dass man darauf stolz ist. Die Verbindung kam übrigens durch Festivaldirektor Dieter Kosslick zustande, einen Schwaben. Mit ihm verbinden mich nicht nur die Wurzeln, sondern aktuell auch ein sehr ähnliches Brillenmodell. Und offenbar die Liebe zum Wein unserer Heimat. Nun müsste der gute Mann dies nur noch erkennen und mich nach Berlin einladen, damit ich sehe, ob Kirsten Dunst und Charlize Theron tatsächlich keinen Champagner trinken. In diesem Fall würde ich sogar eine besonders gute Flasche Trollinger aus dem Keller von meinem Vater entwenden und für Herrn Clooney mitbringen, den Gatten der Menschenrechtsanwältin, der nach dieser Missachtung sicher ein bisschen Trost nötig hat.

Tipp der Woche Damit Herr Clooney auch gleich weiß, woher der Wein kommt, kriegt er einen Trollinger des städtischen Weinguts!

Mönchhalde Trollinger in der 1,5 Liter Fernsehturmflasche, 22 Euro.