Noch liegt die Neckarrealschule an der Willy-Brandt-Straße im Stadtbezirk Mitte Foto: Kern

Die geplante Verlagerung einer kompletten Schule für das Projekt Stuttgart 21 rückt näher.

Stuttgart - Die geplante Verlagerung einer kompletten Schule für das Tiefbahnhofprojekt Stuttgart21rückt näher. Am Donnerstag hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, für die Neckarrealschule einen kompletten Neubau im Stuttgarter Norden an der Heilbronner Straße zu erstellen. Ein Vorhaben, das voraussichtlich 13,1 Millionen Euro kosten wird. Im März soll es losgehen. Die Fertigstellung ist Ende Dezember 2012 geplant.

Bisher ist die Schule noch an der Willy-Brandt-Straße im Stadtbezirk Mitte daheim. Unmittelbar vor ihrer Tür soll aber nicht nur die Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie umgebaut werden, damit die Tunnelröhren für den neuen Tiefbahnhof Platz finden. Vor dem Wagenburgtunnel und neben der Schule ist auch eine Baustelleneinrichtung für den unterirdischen Durchgangsbahnhof vorgesehen. Bei derart viel Baustellenhektik und Lärm auf Jahre hinaus wäre ein geordneter Schulbetrieb nicht mehr möglich. Daher entschlossen sich Stadtverwaltung und Stadträte schon vor einiger Zeit, die Schule zu verlegen.

Neubau muss auf Bohrpfählen errichtet werden

Als neuer Standort bot sich ein rund zweieinhalb Kilometer entferntes Grundstück direkt neben dem Schulzentrum in der Heilbronner Straße an. Dort soll ein dreigeschossiges Schulgebäude entstehen, das unter energetischen Gesichtspunkten äußerst günstig ist. Der Energieaufwand für den Betrieb, so lautet der Plan, wird die Vorgaben der Energieeinsparungsverordnung von 2007 um rund 60 Prozent unterschreiten. Das Dach wird begrünt und mit einer Fotovoltaikanlage ausgerüstet, die Strom produzieren wird. Die Nutzfläche der Räume mit insgesamt 2367 Quadratmetern soll auch die geringfügige Erweiterung der bisher zweizügigen Realschule ermöglichen. Dabei lässt sich die Stadtverwaltung von der Annahme leiten, dass die Nachfrage nach Plätzen in den Realschulen zunehmen wird.

Bei dem geplanten Bau wird das Altlastenproblem eine erhebliche Rolle spielen. Das frühere Gelände wurde einst von der Stadtgärtnerei genutzt und ist teilweise bis zu zehn Meter hoch aufgefüllt worden. Wegen der schlechten Tragfähigkeit des Bodens muss der Neubau sogar auf Bohrpfählen errichtet werden.