Die Stadt setzt diesmal auf Lolli-Tests, bei denen die Kinder auf dem Stäbchen lutschen. Foto: dpa/Michael Reichel

Nach den Sommerferien müssen Kitakinder ab drei Jahren in Stuttgart wieder regelmäßig einen Testnachweis erbringen. In der Nase popeln müssen die Kinder deswegen trotzdem nicht.

Stuttgart - Kinder in Stuttgarter Kitas müssen von kommender Woche an wieder regelmäßig zum Coronatest. Wie aus einem Schreiben des Jugendamtes an die Träger hervorgeht, das unserer Zeitung vorliegt, wird ab dem 13. September wieder eine Testpflicht für alle Kinder ab Vollendung des dritten Lebensjahres eingeführt. Die Stadt Stuttgart stellt dafür zwei Schnelltests pro Kind und pro Woche zur Verfügung. Für Kinder unter drei Jahren würden zwei Tests pro Woche dringend empfohlen. Die notwendige Allgemeinverfügung soll noch diese Woche veröffentlicht werden.

Kein In-der-Nase-Popeln

Die gute Nachricht für viele Kinder und Eltern: Bei den Schnelltests handelt es sich um sogenannte Lolli-Tests zur Laienanwendung. Das lästige In-der-Nase-Popeln ist damit passé. Stattdessen müssen die Kinder auf einem Stäbchen lutschen. In einem Modellprojekt kommen außerdem in vier Kindertageseinrichtungen PCR-Lolli-Pooltests zum Einsatz. Diese Tests können dann allerdings nicht zu Hause, sondern in den Kitas stattfinden.

Stadt begründet Vorgehen mit steigenden Inzidenzen

Mit der Teststrategie geht die Stadt über die aktuell geltende Coronaverordnung des Landes hinaus. Die sieht weiterhin keine Testpflicht in Kitas vor. Die Landeshauptstadt hatte bereits angekündigt, notfalls zur Testpflicht zurückzukehren.

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Das Jugendamt begründet das Vorgehen mit den steigenden Inzidenzen auch bei kleinen Kindern. „Bei den 0- bis 2-Jährigen sehen wir fast eine Verdreifachung der 7-Tage-Inzidenz in den letzten vier Wochen (von 22,8 auf 57,0)“, heißt es in dem Schreiben. Bei den 3- bis 5-Jährigen seien im selben Zeitraum die Inzidenz-Werte von 18,1 auf 108,6 gestiegen. Auch wenn die Infektionen bei Kindern häufig symptomfrei verliefen, seien die langfristigen Folgen noch unbekannt. Gleichzeitig könnten Kinder das Virus aber übertragen. Seit Juni hatte die Stadt nur noch eine Testempfehlung ausgesprochen. Die Zahl der Tests in Kitas war dadurch stark zurückgegangen.