Böller an Silvester verursachen jedes Jahr an Silvester Unmengen an Feinstaub. Foto: dpa

In den deutschen Großstädten soll es nach dem Willen der Umwelthilfe künftig ein Böllerverbot geben. Die Organisation leitet einem Zeitungsbericht zufolge juristische Schritte für ihr Anliegen vor.

Berlin - Im Kampf gegen Feinstaub prüft die Deutsche Umwelthilfe einem Zeitungsbericht zufolge juristische Schritte für ein Böllerverbot in deutschen Großstädten. „Wir werden den politischen Druck erhöhen“, sagte Umwelthilfe-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch der „Berliner Zeitung“ (Montag). Die Umwelthilfe werde alle juristischen Möglichkeiten einer Klage vor Gericht prüfen.

„Das wäre jedoch das letzte Mittel der Auseinandersetzung“, sagte Resch. Bevorzugen würde der Umweltverband demnach eine außergerichtliche Einigung mit den Kommunen. Es gehe nicht um ein generelles Verbot, sondern nur in bestimmten Bereichen, zitiert die Zeitung den Umwelthilfe-Geschäftsführer.

Riesige Mengen Feinstaub freigesetzt

Mit Klagen vor Gericht hatte die Deutsche Umwelthilfe bereits in einigen Innenstädten Fahrverbotszonen für bestimmte Dieselfahrzeuge durchgesetzt. Ähnliche Verbotszonen soll es nach den Plänen des Verbandes nun auch für Raketen und Böller in der Silvesternacht geben.

Die Umwelthilfe hat dem Bericht zufolge die Kommunen mit hoher Luftbelastung aufgefordert, zentrale und professionell gestaltete Feuerwerke außerhalb dieser mit Feinstaub gelasteten Zonen zu veranstalten. Nach Angaben des Umweltbundesamtes werden durch Silvesterfeuerwerke jedes Jahr etwa 4.500 Tonnen Feinstaub freigesetzt. Das entspreche etwa 15,5 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge.