Bundesliga-Stopp – auch im Stadion der Stuttgarter. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Die beiden höchsten deutschen Fußball-Ligen haben auch den nächsten Spieltag offiziell abgesagt und wollen in der Woche ab dem 30. März neu beraten. DFL-Geschäftsführer Seifert geht von einer längeren Pause aus und wirbt um Verständnis für mögliche Geisterspiele.

Berlin - Die Bundesliga und die 2. Liga unterbrechen ihren Spielbetrieb aufgrund der Coronavirus-Krise bis mindestens zum 2. April. Das wurde während der Mitgliederversammlung der 36 in der Deutschen Fußball Liga organisierten Profi-Clubs am Montag in Frankfurt/Main beschlossen. „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass wir nicht davon ausgehen, ab dem 3. April wieder zu spielen“, sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. In der Woche ab dem 30. März wollen sich die Vereine erneut abstimmen.

Geisterspiele seien „in naher Zukunft die einzige Chance“, äußerte Seifert zudem. „Deshalb bitte ich um Verständnis und Unterstützung, dass wir darüber nachdenken müssen.“ Es gebe „keinen Zweifel, dass die Eindämmung des Coronavirus Vorrang vor allem hat“.

Massive Kritik und langem Hin und Her

Am vergangenen Freitag hatte die DFL nach massiver Kritik und langem Hin und Her den eigentlich für das Wochenende geplanten 26. Spieltag abgesagt. Die Branchengrößen hatten das zögerliche Krisenmanagement im Anschluss auch mit finanziellen Zwängen begründet. Hintergrund sind Zahlungen aus dem milliardenschweren TV-Vertrag, die nur fällig werden, wenn auch tatsächlich gespielt wird.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte unlängst von der „größten Krise des deutschen Profi-Fußballs“ gesprochen. Sollte die Saison wegen der Krise nicht beendet werden können, drohen Einnahmeverluste in Höhe von rund einer dreiviertel Milliarde Euro. Auch deshalb war längst über Solidarfonds innerhalb der Ligen diskutiert worden.

Von großer Bedeutung für den deutschen Fußball wird der Ausgang der UEFA-Konferenz am Dienstag sein. Die Europäische Fußball-Union berät über die Verlegung der Fußball-EM 2020 in den kommenden Winter oder den Sommer 2021. Sollte das Turnier aufgrund der Verbreitung von Sars-CoV-2 wie erwartet nicht wie ursprünglich geplant vom 12. Juni bis zum 12. Juli stattfinden, hätten die nationalen Ligen bis zum 30. Juni Zeit, ihre Saison abzuschließe