Emmanuel Macron kritisiert den Kurs Deutschlands in der Energiekrise (Archivfoto). Foto: IMAGO/SNA/IMAGO/Stringer

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kritisiert Deutschland für seinen Kurs in der Energiekrise. Man isoliere sich zu stark, so der Vorwurf. Was hinter den Äußerungen steckt.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den Kurs Deutschlands in der Energiekrise kritisiert. „Ich glaube, es ist nicht gut, weder für Deutschland noch für Europa, dass sie sich isolieren“, sagte Macron am Freitag am Rande eines EU-Gipfels in Brüssel. „Wir müssen absolut unsere Einigkeit wahren.“ Er werde mit Kanzler Olaf Scholz zusammen an einer Lösung arbeiten.

Deutschland steht derzeit unter anderem in der Kritik, weil es einen europäischen Gaspreisdeckel ablehnt, den die Mehrheit der EU-Staaten fordert. Frankreich unterstützt einen solchen Preisdeckel, insbesondere für Gas, das für die Stromproduktion genutzt wird. Macron sprach von „Mechanismen, um die Preise von Gas und Strom besser voneinander loszulösen“.

Zudem wird die Bundesregierung für das 200 Milliarden Euro schwere Entlastungspaket kritisiert, da andere Staaten sich solche Maßnahmen nicht leisten können. Macron sagte, er werde sich für gemeinsame Schuldenprogramme einsetzen. Scholz lehnt dies ab. Er wies am Donnerstag darauf hin, dass noch viel Geld aus dem in der Corona-Krise geschaffenen EU-Unterstützungsprogramm zur Verfügung stehe.

Treffen zwischen Macron und Scholz

Unmittelbar vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammengekommen. Bei dem Treffen am Donnerstag wollten die beiden sich vor den Beratungen mit den anderen 25 Staats- und Regierungschefs abstimmen.