Der Präsident des Kinderschutzbunds, Heinz Hilgers, gibt nach 30 Jahren sein Amt ab. Foto: dpa/DKSB

Nach 30 Jahren an der Spitze des Kinderschutzbunds will Heinz Hilgers das Amt an die Pädagogik-Professorin Sabine Andresen übergeben. Einen großen Wunsch hat Hilgers zum Abschied noch an die Politik.

Wechsel an der Spitze des Kinderschutzbunds: Der langjährige Präsident Heinz Hilgers gibt sein Amt ab, seine Nachfolgerin soll die Pädagogik-Professorin Sabine Andresen werden. „Rund 30 Jahre habe ich im Ehrenamt als Präsident des Kinderschutzbunds gewirkt“, sagte der Präsident des Kinderschutzbunds. „Das war eine anstrengende, aber auch schöne Zeit. Jetzt freue ich mich, das Amt in jüngere Hände übergeben zu können.“

Das Recht auf gewaltfreie Erziehung

Hilgers betonte: „Sabine Andresen ist eine hervorragende Wahl als meine Nachfolgerin.“ Die Pädagogik-Professorin mit dem Schwerpunkt Kindheit und Familie unterstütze seine Arbeit bereits jetzt als Stellvertreterin und sei zudem Vorsitzende der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs gewesen. Hilgers’ Nachfolgerin soll am 13. Mai gewählt werden.

Nach 30 Jahren an der Spitze des Kinderschutzbunds zog der 74-Jährige Bilanz. „Einer der größten Erfolge in meiner Zeit als Präsident des Kinderschutzbunds war, dass es gelungen ist, das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung durchzusetzen“, sagte er. Das habe die Art, wie die Gesellschaft mit Kindern umgehe, nachhaltig verändert.

„Ich wünsche mir von der Politik als Abschiedsgeschenk, dass sie sich auf eine Kindergrundsicherung verständigt, die diesen Namen wirklich verdient“, sagte der Kinderschutzbund-Präsident. „Wir laufen gerade Gefahr, dass die Kindergrundsicherung zwar kommt, sich mit ihr aber nur geringfügig etwas verbessert“, warnte er. „Nur wenn der Staat deutlich mehr Geld in die Hand nimmt, kann er Kinderarmut wirksam bekämpfen.“

Eine Frage der Bildungschancen

Kinderarmut bedeute schlechtere Bildungschancen, führte er aus. „In Zeiten des demografischen Wandels darf der Staat es sich nicht leisten, Kinderarmut nicht wirksam zu bekämpfen“, sagte Hilgers. „Wir brauchen eine ausreichend finanzierte Kindergrundsicherung nicht nur aus menschlichen Gründen, sondern auch aus ökonomischen“, forderte er. „Hier muss sich Bundesfinanzminister Christian Lindner dringend einen Ruck geben.“