Oberbürgermeister Matthias Klopfer und Staatssekretär Andre Baumann (von links) mit den Projektvertretern, die jetzt Förderbescheide haben. Foto: SWS/ukas Breusch

Das Landesumweltministerium hat jetzt Förderbescheide übergeben. Der Weg für die Planung ist damit frei: Ende 2024 soll es im Neckartal von Esslingen bis Stuttgart-Gaisburg eine Pipeline für grünen Wasserstoff geben.

Beim Projekt einer Wasserstoffpipeline entlang des Neckars in Stuttgart und Esslingen ist der Weg frei für die Bauplanung: Am Freitag wurde den Betreibern des Gemeinschaftsvorhabens H2 Genesis ein Förderbescheid vom Landesumweltministerium und der Europäischen Union übergeben, der ihnen dafür gut elf Millionen Euro zusichert.

Damit rückt ein Pipelinebau näher, der den Aufbau eines Verteilernetzwerks für grünen Wasserstoff, also für aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff, ermöglichen soll – und darauf aufbauend eine grüne Wasserstoffwirtschaft in der Region. Ende 2024 soll die Pipeline in Betrieb gehen.

Zunächst handelt es sich um ein Modellprojekt in einem Teil des Neckartals von Stuttgart und Esslingen, bei dem künftige Erzeuger von grünem Wasserstoff wie die Stadtwerke Stuttgart und das Klimaquartier in Esslingen angeschlossen werden, aber auch Anwender und Verbraucher wie Unternehmen und Fuhrparks. Damit soll die ganze Wertschöpfungskette von der Erzeugung über die Speicherung und den Transport bis zur Verteilung des grünen Wasserstoffs durchgespielt werden. Ziel ist es, den Markthochlauf für die Schlüsseltechnologie der Energiewende anzukurbeln und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.

Die Verlängerung ist schon absehbar

Bereits heute sei absehbar, dass die geplante Pipeline wegen der hohen Nachfrage im weiteren Verlauf ausgebaut werde, sagte Walter Rogg, der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS), die beim Projekt H2 Genesis die Koordination innehat. Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie biete für die Region Stuttgart sehr gute Möglichkeiten, den Strukturwandel und die damit einhergehende Transformation der Automobilindustrie positiv zu beeinflussen und neue Akzente zu setzen, sagte Rogg. Es entstünden nicht nur neue Arbeitsplätze – die Region bleibe damit auch eine Vorreiterin für neue Technologien und ein Standort zukunftweisender Forschung und Entwicklung.

Projektpartner sind außer der WRS die Stadtwerke Esslingen und die Stadtwerke Stuttgart, das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) und das Steinbeis-Innovationszentrum energieeffiziente und emissionsfreie Technologien (SIEET).

Allein die beiden Stadtwerke erhalten zusammen rund neun Millionen Euro der zugesagten Fördermittel. Sie sind unter anderem für die Planung und den Bau der Pipeline zuständig, die Stadtwerke Stuttgart auch für eine Elektrolyse-Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Übergeben wurden die Förderbescheide von Umweltstaatssekretär Andre Baumann im Beisein des Esslinger Oberbürgermeisters Matthias Klopfer.